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RUTH FLEIGS GALERIE
SCHULKINDER MALEN
Bilderbuch Rob. Rabe
Kritzel-Kratzel
HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
Alt-Walsum 1951-53
OB-Holten 1953-55
OB-Sterkrade 1955-65
VI GERMANISTICA
Referatverteilung für „Gemeinschaftskunde” in der Unterprima 1963/64


das waren wir beiden!” Und rief mir den folgenden Zwischenfall wieder in Erinnerung: 

   Wir beiden hatten in unserer Berliner Unterkunft Pfortendienst; ausgemacht war, die Pforte um 24 Uhr zu schließen und sie für Nachzügler dann nur noch alle zwei Stunden zu öffnen. Wir warteten bis Mitternacht, räumten etwaigen Nachzüglern noch zwei weitere Minuten ein und schlossen ab. Als we­nig später einige Schüler in Begleitung von Herrn Hamm erschienen, hätten wir sie an die Abmachung und den nächsten Einlaßtermin erinnert. Und wären auch standhaft geblieben, obgleich unser junger Studienassessor immer wilder geworden und uns zuletzt gar mit finsteren Hinweisen auf das bevorstehende Abitur gekommen wäre.

    Beim Zuhören dämmerte es mir und glaubte ich zuletzt wieder durch ein Flurfenster die unsrigen draußen sehen und hören zu können. Auf meine Frage, ob wir vielleicht zwei, drei Bier intus gehabt hätten, antwortete Willi: „Gut möglich!” Wie nur habe ich diesen Vorfall beinahe vergessen kön­nen? Dabei hatten wir beiden doch 30 Jahre später noch unser Vergnügen daran, auch wenn einem das Ganze – so Ruth – wie eine Pennälerszene aus der ‚Feuerzangenbowle’ vorkommen mag. 

 

Seit den frühen 1960er Jahren ist mit Studienassessoren wie Herrn Hamm ein erfreulicherer pädagogischer Geist zu uns gekommen. Dies geht mir eben­so an den Unterrichtsstunden in Gemeinschaftskunde auf wie an der folgenden kleinen Lehrer-Schüler-Szene:

   Erstaunt und gerührt sehe ich als Primaner drunten vor dem Minerva-Portal, in unmittelbarer Nähe meiner alten Sexta, wie sanft und geradezu de­mü­tig ein neuer junger Lehrer mit den Kleinen umgeht und sage mir leise „Tempora mutantur! ...” <„Die Zeiten ändern sich! ...”>


Dass sich im Laufe meiner Gymnasialjahre auch unter der Schülerschaft einiges getan hatte, bemerkte ich als konsequente Entwicklung damals nicht so recht und möchte es darum weiter unten am Beispiel unserer Schülerzeitung dokumentieren


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