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Der Poseidontempel von Kap Soúnion

Unten: In der linken Bildhälfte die zur Kapspitze weisende Säulenreihe 

 

 

 

Rekonstruktion des mauergeschützten Tempels und der Siedlung

Unten rechts auf einem Cella-Pfeiler: „Byron” (WAS HERE)

Quellen: https://p1.piqsels.com/preview/599/478/341/temple-greece-sea-antiquity.jpg     www.tripadvisor.co.uk/Attraction_Review-g562628-d312283-Reviews-Temple_of_Poseidon-Sou­nio­_East­_A­tti­ca_­Region_Attica.html#photos;aggregationId=101&albumid=101&filter=7&ff=438356345   https://ancientathens3d.com/wp-content/uploads/2016/02/sounio14-1024x607.jpg

https://pbs.twimg.com/media/DcNfpcnWAAAmJeA.jpg

 

Nach einem kurzen Wegstück erreichen wir hinter der Nationalbibliothek das altehrwürdige Deutsche archäologische Institut Athen. Als Kaiserliche For­schungs­ein­rich­tung wurde es 1889 mit finanzieller Unterstützung durch Heinrich Schliemann und nach den Entwürfen von Ernst Ziller und Schliemanns Mit­ar­bei­ter Wilhelm Dörpfeld erstellt. Das Gebäude hat etliche bauliche Details des Palais „Ilíou Mélathron” aufgenommen und zeigt wie dieses in den Wandzonen vie­le von Schliemann ausgewählte Zitate aus der altgriechischen Literatur. Es enthielt auch Wohnungen für Stipendiaten, und auf der einst von mythologischen Ton­skulp­tu­ren bekrönten Dachterrasse, die Dörpfeld mit einem fotografisches Atelier ausrüstete, fanden Feier- und Spielveranstaltungen statt.

  Unser heutiger akademischer Spaziergang endet bei der vor 2000 Jahren der Stadt Athen gespendeten Hadriansbibliothek, an deren Ruinen wir schon am drit­ten Tag unseres Athener Aufenthaltes vorbeigekommen waren.

 

So. 26.8.01:

Nach dem Hotelfrühstück machen wir uns auf den Weg zum Poseidontempel von Soúnion an der Südspitze Attikas. Wir nehmen die westliche Küstenstraße, die sich am Saronischen Golf hinzieht und in der unteren Teilstrecke dicht am Meer in den Fels gefräst wurde. An einem einladenden, fast menschenleeren Strand­ab­schnitt halten wir an und plantschen eine Zeit lang im Wasser umher. Meine Begleiterin Ruth sucht hier ein andermal nach ungewöhnlichen Steinen und Mu­scheln, die wir heimbringen könnten.

   Die Doppelreihe der verbliebenen hochragenden Säulen des dorischen Poseidontempels zeichnet sich schon aus größerer Entfernung ab. Einen älteren auf die­sem Steilhang errichteten Steintempel hatten die Perser 480 v. Chr. nach ihrem Durchbruch bei den Thermopylen zerstört. Nach Vertreibung der Perser stell­ten die Griechen eine erbeutete Trireme als Weihgeschenk für Poseidon am Kap auf und erbauten Jahrzehnte später auf dem Platz des zerstörten Tuffsteintempels die­sen Marmortempel. Bei günstiger Sicht soll man vom Kap aus bis zu der rund 100 Seemeilen entfernten, auf halbem Wege nach Kreta liegenden Insel Milos bli­cken können.

   Bei einem immer heftiger auf uns treffendem Seewind steigen wir die letzten Meter zur Kaphöhe empor. Beim Nähertreten fällt auf, dass aus dem äußeren Säu­lenkranz einige Trommeln herausragen, als hätte eine gewaltige Hand sie mutwillig verschoben. War es ein Erdbeben oder nur ein Notbehelf bei der Wieder­auf­stel­lung?

   Wie andere Besucher erlauben auch wir uns, über die Absperrungen zu steigen, bis eine dieser Damen mit Trillerpfeife auftaucht. Doch konnten wir uns schon dies und das näher betrachten und so sehen, dass ungefähr seit 1800 viele Besucher ihre Namen in die Pfeiler und Säulen(-basen) einzuschneiden pflegten, dar­un­ter im Jahre 1810 George Byron. Er verklärt diesen Besuch in seinem Epos Don Juan, wo es in der heroisierenden Schlussstrophe von The Isles of Greece heißt:                                                    Place me on Sunium's marbled steep,/ Where nothing, save the waves and I,

May hear our mutual murmurs sweep;/ There, swan-like, let me sing and die:
A land of slaves shall ne'er be mine—/ Dash down yon cup of Samian wine!

Wie in der Rekonstruktion zu sehen, war der Tempel seit dem 6. Jh. v. Chr. von Befestigungsmauern umgeben. In der Siedlung befand sich – auch zum Schutz der naheliegenden Silberbergwerke von Laúrion – eine Garnison, zudem führte die Mauer im Westen hinunter zu einem Schiffshaus für zwei Triremen. Denn von 

 

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