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RUTH FLEIGS GALERIE
SCHULKINDER MALEN
Bilderbuch Rob. Rabe
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HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
Alt-Walsum 1951-53
OB-Holten 1953-55
OB-Sterkrade 1955-65
VI GERMANISTICA

 

Heinz Buschmann alias MIMI und Heinz Pieperhoff (Schulentlassungsfoto 1959)

Mein liebster Spiel- und Klassenkamerad heißt MIMI”. Er wohnt einige Häuser neben uns und heißt eigentlich Heinz. Sicherlich kenne ich ihn schon eine Zeitlang vor der Einschulung und mag seinen Kätzchennamen „Mimi” gut leiden. Kann es sein, dass nur ich ihn so nenne?

   Mimi ist lustig und macht gern Unsinn. Er hat helles Haar, ist zierlich-mager und hat keinen Vater mehr. Seine dunkelgekleidete Mutter – eine Krie­ger­wit­we? - sehe ich nur selten einmal aus dem kleinen weißgestrichenen Haus heraus in den Garten treten. Die folgenden Spiel­si­tu­a­tionen dürften noch aus unserer Vorschulzeit stammen:


Mimi und ich spannen eine Gummischnur, die ungefähr in Fußhöhe von der rechten hinteren Haus- und Gartenseite her über unsere Rhein­wie­sen­stra­ße – die „Kaiserstraße” – hinweg zu einer dicken Eiche führt. Wir verstecken uns nun im Garten und warten darauf, dass ein Auto kommt und dagegensaust. Laufen wir nicht dann, als sich eines von rechts her nähert, in jäher Angst davon?


Wir binden ein leeres altes „Portmaneh” an einen dünnen Faden, legen es auf die Straße und decken den Faden mit Erde oder Straßenstaub zu. Danach verstecken wir uns in Mimis Garten und lauern darauf, dass jemand vorbeikommt und sich danach bückt: In dem Moment wollen wir es schnell wieder wegziehen.

Ein anderer Spielkamerad, Georg Nühlen, erinnerte mich Mitte der 90er Jahre an dieses Spiel, das er ebenfalls zusammen mit „Mimi” gespielt hätte. Mir ist, als hätte ich es auch mit Georg gespielt, denn mir fällt nun wieder ein, dass ich einmal aus einem Kellerfenster unseres Hauses bli­cke und auf Passanten lauere.

 

Schon in den 80er Jahren erfuhr ich, dass Heinz als Jugendlicher im Straßenverkehr zusammen mit seinem Mitschüler Heinz Pieperhoff töd­lich verunglückt war (die seitlich überstehende Ladung eines entgegenkommenden LKW hatte ihr Autodach weggerissen und beide am Kopf getroffen). Ein Jahrzehnt später wurde mir ein Foto der Entlaßklasse von 1959 gezeigt, auf dem auch Mimizu sehen ist, mit freund­lich-neugierigem Blick und zur Seite geneigtem Kopf. Ich erkannte ihn sogleich wieder.


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