Quelle für das Wappenphoto: www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Deutsche_Wappen
Zusammen mit vielen anderen Schulkindern besuche ich eine Theateraufführung in einer großen Gastwirtschaft. Im Saal herrscht zunächst große Unruhe; ich sitze ziemlich weit hinten, etwas rechts von der Bühne. Und schon spielen wir dort, in einer Wohnung mit einem Tisch, ein Mann und seine Frau. Dreimal dürfen sie sich etwas wünschen, verzanken sich aber und machen jedesmal einen Fehler. Einmal ist sogar eine Wurst an die Nase der Frau(?) gezaubert.
Es war dies eine Bühnenfassung von J. P. Hebels Erzählung ‚Drei Wünsche’ („‚Wenn dir doch nur die Wurst an der Nase angewachsen wäre’, sprach er ...”). Wie mir Mitte der 90er Jahre der ehemalige Rektor Bernhard Lemkamp erklärte, pflegte er in jenem Lokal die Generalprobe seines Liebhabertheaters vor den versammelten Schulklassen abzuhalten.
In meinem räumlichen Erinnerungsbild sehe ich die kleine erhöhte Bühne ein wenig schräg von rechts her, aus einer Entfernung von vielleicht 10 bis 15 Metern. Sodann aber habe ich die Stube des Ehepaars als szenisches Nahbild vor Augen, so, als befände ich mich selbst darin.
Diese illusionäre Nähe eines kleinen Zuschauers, der die Distanz zum Dargestellten verloren hat, erlebte ich Jahre später noch einmal in ,Peterchens Mondfahrt’.
P.S. März 2014: Für ein gewaltiges neues Kohlekraftwerk wurden bis 2010 alle Häuser dieser Rheinstraße abgerissen - mit Ausnahme des jetzigen Fischrestaurants „Walsumer Hof”; dazu und zur Geschichte des Gasthofs siehe unter www.youtube.com/watch?v=bkkRKKsi8yc
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