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RUTH FLEIGS GALERIE
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HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
Alt-Walsum 1951-53
OB-Holten 1953-55
OB-Sterkrade 1955-65
VI GERMANISTICA



Alt-Walsum: Das zweite und leider ebenfalls unscharfe Einschulungsfoto aus dem Frühjahr 1951. Hinzugetreten ist unser Schulrektor, Herr Ließ. (Das Foto überließ mir unser Klassenlehrer Anton Köberling.)



Der Erstklässler Horst Fleig im Frühjahr 1951


Erinnerungen an die beiden ersten Grundschuljahre in Alt-Walsum


Meine Erinnerungen an diese Walsumer Grundschulzeit habe ich so weit wie möglich aus der Perspektive und in der stark emotional gefärbten Sprache des damaligen Kindes be­schrie­ben. Und zwar, sofern nicht fett markiert, in dieser Schrift und Größe.

Spätere Ergänzungen und Kommentierungen von mir, dem Erwachsenen, habe ich durch diese kursive Schrift gekennzeichnet.


Erster Schultag im April 1951

(Ich war sechs Jahre und drei Monate alt.)

 

Meine Mutter hat sich mit mir verspätet, niemand ist mehr auf dem Schulhof, als wir auf die geschlossene große Schultüre zugehen: Ich weiß, dass alle schon drinnen sind und möchte nicht mehr hinein. Mutter redet mir zu, mich an der Hand mit sich zie­hend.

Nach der Erinnerung meiner Mutter wären nur deshalb zu spät gekommen, weil die anderen eher als erwartet mit dem katholischen Gottesdienst fertig wa­ren. – Laut der Schulchronik wurden wir 40 Schulanfänger, darunter zwei „Flüchtlinge”, am 5.4.51 um 9 Uhr eingeschult, „nachdem um 8 Uhr ein fei­er­li­ches Hochamt mit Einsegnung der Kinder in der Kirche erfolgt war”.


Zu einem schwarz-weißen Einschulungsphoto mit der Schultüte fällt mir ein:

Die spitze lange Tüte ist silberfarben, hat hellgrüne Punkte und wird oben mit leuchtend rotem Krepppapier zusammengerafft. Vom Inhalt der Tüte weiß ich nichts mehr.

Das oben abgebildete Foto aus dem 1. Schuljahr zeigt mich auf einer Schulbank in der üblichen Schreibpose. An diese Szene und auch an die Verletzung am rechten Zeigefinger erinnere ich mich nicht mehr, doch scheint Mutter in der Nähe geblieben sein, da ich das mir verhaßte „Klämmerchen” im Haar tra­ge. Die Schreibgeräte, die für uns Nachkriegskinder ungewöhnlich gut gearbeitete, ja luxuriöse Objekte waren, sind mir noch in guter Erinnerung:


Der glatte <lackierte> Holzrahmen meiner Schreibtafel fühlt sich gut an und schim­mert rötlich-gelb. Der Schiefer der Tafel ist dunkel; auf der einen Seite sind grüne <oder weiße?> Linien für die Buchstaben und Wörter aufgetragen, auf der anderen Seite viele Kästchen für die Zahlen.

 

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