Ethans
Unerbittlichkeit gegenüber der „kontaminierten” Debbie und seine
rastlose Suche finden wir bei dem schon „unverwundbar”
gewordenen Mark wieder, in seinen Gesten, wie er das
Töchterchen von der Bahre hochreißt, mit derben Griffen
ihren Zustand überprüft, die verzweifelte
Mutter zurückstößt und das getötete Kind schließlich
unbeerdigt liegenläßt, da die Zeit dränge. Mit einem
Schlage offenbart sich diese Brutalität, nun
ohne seuchenhygienischen Vorwand, bei der soeben
verwandelten Julia, deren erste Handlung die sein wird, ihre Mutter,
die sie küssen will, zu Boden zu stoßen. Der Preis
für das „Glitzern in den Augen” sind Menschenopfer,
darunter als Selbstopfer der Verlust der Menschlichkeit,
der allerdings hier von den noch vom Tode Bedrohten
als übermenschliche Gabe bewundert wird: Wie die anderen
Überlebenden doch zu Beginn alle
hochschauen zu Mark, dem droben auf der Düne die blendende
Sonne wie ein Heiligenschein um den Kopf steht!
John Fords Film ist
also schon in diesem Film im Film ständig präsent. Die Aufmachung
der „Überlebenden”
mag einen mit den geschlitzten
Schutzbrillen an Eskimos oder auch an Asiaten und
damit an die Apokalypse von Hiroshima und Nagasaki
gemahnen; stärker noch erinnert sie an Indianer,
vor allem wegen der – wie bei der Squaw Debbie – äußerst
sorgfältig umwickelten Pferdeschwänze.
Joan trägt den ihren, wie später deutlich am Telephon zu
sehen, mit krallengleich zugespitztem
schwarzem Zopfende, auch wird ja Munro den Zopf von Julia
wie einen Skalp zu sich nehmen. Ein weiteres Zitat
aus Fords Film scheint mir das Arrangement der Opferszene
zu sein, indem die Hauptposition der Filmkamera, die
in der Dunkelheit einer Grotte oder eines Torbogens steht,
der leitmotivischen Kameraposition in ,The
Searchers’ entspricht
(wo für Anfang und Ende aus der Dunkelheit des
Blockhauses heraus gefilmt und im Höhepunkt aus dem Innern
einer Höhle, als Ethan die um ihr Leben rennende
Debbie in einer Staubwolke den Abhang hinunter verfolgt).
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