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RUTH FLEIGS GALERIE
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HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
A ZUR ANTHROPOLOGIE
Sloterdijk-Habermas
Pico della Mirandola
Michel de Montaigne
J. G. Herder
Max Scheler
Helmuth Plessner
Rück- und Ausblick
B ERINNERUNGSBILDUNG
Schock der Rückkehr
Erinnerungsautomatik
Wuchernde Phantasie
Seel. Raumpositionen
Sprache und Erinnern
Besuch als Korrektiv
Identitätsfragen
Steuernde Phantasie
Über das Vergessen
Biogr. Stimmigkeit
Proust. Doppelgänger
Psychobiologisches
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI Germanistica

VORWORT
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Ass­heu­er vor, „im Auf­tra­ge Dritter” ge­schrieben und „über­­trie­ben auf­ge­tragen” zu haben und wandte sich zu­gleich gegen Ha­ber­mas, dessen „li­be­ra­le Mas­ke” im Kon­flikt zerfalle und mit dessen Aktion die Frank­furter „Kri­ti­sche Theo­rie” zu Grabe ge­tra­gen worden sei.6 Ha­bermas sel­ber re­­agier­te nur mit einem Le­ser­brief und ging in sei­nem zwei Jah­re spä­ter ver­öf­fent­lich­ten Buch Die Zukunft der menschlichen Na­tur (2001) auf die­se Pol­e­mik nur in­di­rekt mit ei­nem nicht aus­ge­wie­se­nen Slo­ter­dijk-Zi­tat ein, wenn er von den „nietzsche­ani­schen Phan­ta­sien der Selbst­dar­stel­ler” spricht, die im ‘Kampf zwi­schen den Klein­züch­tern und den Groß­züch­tern des Men­­schen’ den ‘Grund­­kon­­­flikt al­ler Zu­kunft’ se­hen”.7


Es war dies
eine sehr persönlich gehaltene und verletzende De­bat­te. Bei einer so radikalen, nichts Ge­rin­ge­res als eine We­sens­um­wandl­ung des Menschen the­ma­ti­sie­ren­den Problemstellung kann es viel­leicht schwer­lich anders sein. Wes­halb je­der Teil­neh­mer gut daran täte, sich den Fra­gen be­hut­sam über die re­le­van­­ten phi­lo­so­phisch-anthropologischen Vor­ar­bei­ten an­zu­nähern und im­mer auch den eigenen (Ausgangs-)­Stand­punkt of­fen­zu­le­gen. Was Ha­ber­mas in sei­nem Buch dann übri­gens tat, indem er sich zu den „Prämis­sen des nachmetaphysi­schen Denkens” bekannte.8 Von die­sen heu­­­­­ri­­­stischen, gei­stes­ge­schicht­lich freilich zu be­grün­den­den Prä­mis­sen, die al­so je­de Art von trans­zen­den­ter und spe­zi­ell re­li­giö­ser Verpflich­tung ablehnen, gehe auch ich aus, ha­be je­doch – wie er­wähnt – ei­nen anderen Zugang zu der Pro­blem­stel­lung als Ha­ber­mas. Seinen strikt „gat­tungs­ethi­schen” an­thro­po­lo­gi­schen An­satz möch­te ich eben­so wie die gleich­falls post­me­ta­phy­si­sche, je­doch für Ex­pe­ri­men­te auf­ge­schlos­se­ne­re Position von Slo­terdijk zu­nächst er­ör­tern, um das Auf­kom­men dieser Fra­ge­stel­lun­gen dann in der Geschichte der neu­zeit­li­chen (Phi­lo­so­phi­schen) An­thro­­­po­lo­gie zu ver­fol­gen.

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6 Vgl. den Wikipedia-Artikel Regeln für den Menschenpark und dort den fol­gen­den Web­link: http://­de.­wi­ki­pe­dia.­org­/wi­ki/­Re­geln­_f%­C3­%­BCr_­den_­Men­schen­park

7 Jürgen Habermas, Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Wege zu ei­­ner libe­ralen Eugenik? Frankfurt/Main 2001. Ich zitiere nach der vierten, er­­wei­­­ter­ten Aufla­ge von 2002. (Zitat S. 43)

8 a.a.O., S. 9
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