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Helmuth Plessner (1892-1985)

Quelle: www.uni-goettingen.de/de/41724.html



HELMUTH PLESSNER


Schelers anthropologische Skizze war ebenso glänzend ge­dacht wie ein­gän­gig ge­schrieben und erregte ent­spre­chend Auf­se­hen. Das gei­sti­ge Hauptereignis die­ses Jah­res 1928 aber war das Werk Die Stu­fen des Or­ga­nischen und der Mensch des noch weit­hin un­be­kann­ten 36jährigen Phi­lo­so­­phen Plessner, der auch Zoo­lo­gie und Me­di­zin studiert hat­te. Die heu­te übli­chen Dar­stel­lun­gen, die sich im we­­sent­­li­­chen auf das letzte Drittel des Buches kon­­zen­trie­ren, stel­len es als ein leicht faßli­ches Werk hin, was es wahrlich nicht ist. Schon die Dik­tion läßt, an­ders als die des spä­ten Pless­­ner, mal an Hegels Termi­no­lo­gie, mal an Heid­eg­gers 1927 er­schie­ne­nes Werk Sein und Zeit den­­ken. Auch der Wech­sel zwischen be­häbiger Re­dun­danz und einem schon pe­dan­­tisch de­du­zierenden Scharfsinn, der permanent auf apri­o­rische, die Bedingungen der Mög­lich­keit er­ör­tern­de Be­grün­­dun­gen dringt, er­klärt zugleich mit Plessners Ver­trei­bung aus dem Lehr­amt (1933) die ex­trem ver­spä­te­te Ak­zep­tanz dieses Wer­kes.

   Wie Scheler befürwortet Plessner das Modell eines „Stu­fen­­baus”, des­sen un­tere Stufen die höheren be­din­gen und sel­ber noch in den höch­sten enthalten sind, auch wenn sie da­bei von Mal zu Mal über­formt wer­den. Hält sich Scheler so­­gleich an die „Innen­seite” des Le­bens (das Seelische), so sucht Pless­ner in der bio­lo­gi­schen Kon­tras­tie­rung mit den an­de­ren uns be­kann­ten Le­bens­formen den „Leit­fa­den” sei­­ner Anthro­po­logie. Er setzt schon bei dem prinzipiel­len Un­­ter­­schied zwi­schen an­or­ga­ni­schem und or­ga­ni­schem Körper ein und bezeichnet das we­sentliche Kri­terium, wodurch sich Belebtes von Un­be­leb­tem un­ter­schei­det, als „Po­sitionali­tät”. Diese definiert er als die Fähigkeit le­­ben­­di­­ger Kör­per, ih­re „Gren­ze” zur Um­welt hin zu 



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