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RUTH FLEIGS GALERIE
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Bilderbuch Rob. Rabe
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HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
A ZUR ANTHROPOLOGIE
Sloterdijk-Habermas
Pico della Mirandola
Michel de Montaigne
J. G. Herder
Max Scheler
Helmuth Plessner
Rück- und Ausblick
B ERINNERUNGSBILDUNG
Schock der Rückkehr
Erinnerungsautomatik
Wuchernde Phantasie
Seel. Raumpositionen
Sprache und Erinnern
Besuch als Korrektiv
Identitätsfragen
Steuernde Phantasie
Über das Vergessen
Biogr. Stimmigkeit
Proust. Doppelgänger
Selbsterweiterungen
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA

RÜCK- UND AUSBLICK

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Auch Helmuth Plessner hält die metaphysische Fragerichtung, die komplementär zur bestürzenden Erfahrung der Kontingenz des Menschen und alles Seienden nach einer Letztbegründung und Absicherung sucht, als solche für unausweichlich. Schelers Antwort jedoch ist für ihn als geistige Orientierungssuche willkürlich und dogmatisch. Ge­gen alle überlieferten Autoritäten fordert er den geistigen Mut zu einer radikalen kathartischen „Selbstent­si­che­rung”22 Die prinzipielle Ungesichertheit der Position des Menschen, seine Ort- und Heimatlosigkeit ist als Ausdruck

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dem „unendlichen Schmerz, der vorher nur in der Bildung geschichtlich und als das Gefühl war, worauf die Religion der neuen Zeit beruht – das Gefühl: Gott selbst ist tot (dasjenige, was gleichsam nur empirisch ausgesprochen war mit Pas­cals Ausdrücken: ,la nature est telle qu’elle marque partout un Dieu perdu et dans l’homme et hors de l’homme’”. G.W.F. Hegel, Werke in zwanzig Bänden (,Theorie Werkausgabe’), Bd. 2: Jenaer Schriften 1801-1807 (Frankfurt/Main 1970), S. 432

    Jenes Todesgefühl scheint sich in der Gegenwart weithin verflüchtigt zu haben, und auch die späteren hysterischen Reaktionen sind kaum noch beobachten. Ja, Nietzsches Hoffnung, „daß der Mensch sich so hoch erhebt, daß ihm die bisherigen höchsten Dinge, z. B. der bisherige Gottesglaube, kindlich-kindisch und rührend er­schei­nen,” wirkt inzwischen ausgesprochen kleinmütig, lernt man doch immer öfter aufgeweckte, religiös nicht in­dok­tri­nier­te Kinder kennen, deren zart sich heranbildendes Weltbild bei aller überschießenden Phantasie keinen Platz mehr für ein mitwirkendes göttliches Wesen hat. (Das Nietzsche-Zitat entstammt seinen Nachgelassenen Fragmenten vom Aug­ust – September 1885; in: Sämtliche Werke, a.a.O., Bd. 11, S. 627.)

22  „Nur auf dem ... Wege der bewußten Steigerung der destruktiven Argumente und ihrer systematischen Zu­spit­zung gegen alle bisher mitgeschleppten Sicherungen kann man das Fundament menschlichen Seins so ex­po­nie­ren und entsichern, daß die Destruktion eines angeblich fraglosen Eigenwesens des Menschen die Umkehr in die Entscheidung zur Menschlichkeit erzwingt. Diesen Mut zur rückhaltlosen Skepsis als einer Methode des Menschen, sich durch Selbstentsicherung wiederzufinden, muß die Philosophie aufbringen”. Die Aufgabe der Philosophischen An­thro­pologie (1937). Wiederabdruck in: Conditio humana. Gesammelte Schriften, Bd. VIIITaschenbuch Wis­sen­schaft” (Frankfurt/Main 2003), S. 33-51 (Zitat S. 46)

   Zum Stichwort „Selbstentsicherung” vgl. den Forschungsbericht von Hans-Peter Krüger, Angst vor der Selbst­ent­si­che­rung. Zum gegenwärtigen Streit um Helmuth Plessners philosophische Anthropologie. In: Deutsche Zeit­schrift für Philosophie 44 (1996), Heft 2, S. 271-300

 

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