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Hammetts UNDERWOOD in action (05:01)



Rettungsversuch für die zerknüllten Manuskriptseiten (24:55)


Streifenmuster und Perlenmotiv



Nach dem Vorspiel um das perlmuttfarbene Gewässer setzt die Filmhandlung mit der In­sze­­nie­rung des schreibenden Ham­mett und sei­ner „Underwood” ein. Be­herr­schend wird bald das literarische Leitmotiv dieses Films, ein vielfältig ab­ge­wan­del­tes Strei­fen­mu­ster aus Schat­ten- und Lichtzeilen. Sein Zen­trum ist in den An­fangs­sze­nen das abgedunkelte Ar­beits­zim­mer Ham­metts und dar­in wie­de­rum seine Schreibmaschine und deren Textzeilen (mit dem wei­ßen Zwi­schen­raum des Durch­schus­ses):

   Die mit einer Aufblende eröffnete erste Einstellung zeigt den steilen Treppenaufgang ne­ben Hammetts Hausblock; seit­lich rechts an der Straße ein La­den­ge­schäft mit blau- weiß ge­streifter Markise und links vom Aufgang eine Laterne - und zwar ist die Ein­stel­lung so kad­riert, daß der helle per­len­för­mi­ge La­ter­nen­kopf noch eben ins Bild paßt. Im Ge­gen­schuß von oben sind in die­ser schlucht­ar­ti­gen Gasse unter anderem Kinder bei einem Hüpf­spiel zu se­hen. Der­weil war schon das Ge­tip­pe auf ei­ner Schreib­ma­schi­ne zu ver­neh­men. Nach dem Schnitt fährt die Kamera hoch auf ein of­fen­ste­hen­des Fen­ster und er­faßt in ei­nem Schwenk ei­nen Mann in einem hellblau gestreiften Hemd, der von hinten beim Tip­pen zu sehen ist; vor dem Fen­ster ihm ge­gen­über sind die Ja­lou­sien her­un­ter­gelassen, auf dem Schreibtisch steht rechts vor ihm eine Lampe mit der Skulp­tur ei­nes schwar­zen Fal­ken. Der Ka­me­ra­blick fällt auf das ein­ge­spann­te Pa­pier: So­e­ben tippt der Mann THE END un­ter ei­ner um 1926 spie­len­den Ich”-Er­zäh­lung (im Off erzählt von Jim­my Ryan). Der Schreibende wird nun von vorn ge­zeigt, es ist au­gen­schein­lich Hammett; müde lä­chelnd über­liest er den Schluß, steht auf, ent­spannt Rü­cken und Na­cken, geht mit dem Ma­nu­skript vor­bei an et­li­chen zer­knüll­ten Ma­nu­skript­sei­ten zu einem Schrank und schüt­tet sich Whis­ky ein. Er legt sich hin, trinkt und liest ein we­nig im Ma­nu­skript; legt sich dann, wie er­schöpft auf­seuf­zend, mit dem Rüc­ken auf die durch die Jalousien wie ge­streif­te Liege.

 

Beim langsamen Abblenden der zuletzt fast vertikal über Hammett postierten Kamera ent­wi­­ckelt sich in einer Überblendung die Tastatur einer Schreib­ma­schi­ne, die zusammen mit ei­nem tippenden Händepaar von unten her gezeigt wird, bis immer stärker in einer doppelten Über­blen­­dung die Ha­fen­sze­ne­rie her­vor­tritt und zugleich im Off der Schluß des Ma­nu­skript­textes ver­le­sen wird. Di­cke Ne­bel­schwaden ziehen über das bald perl­mutt­far­be­n schillernde Ge­wäs­ser, in dem sich Lich­ter wi­der­spie­geln. Von die­sem An­blick mit einem do­mi­nie­ren­den Lam­pen­licht im unteren Bildbereich wird plötzlich zu dem wie kor­res­pon­die­ren­den, ab­ge­senk­ten run­den Such­schein­wer­fer ei­nes Au­tos geschnitten, der sogleich hoch- und zur Se­ite hin­weg auf ein Ha­fen­schild mit der Auf­schrift „WEST POST” ge­schwenkt wird. Der nach­fol­gen­de Schnitt zeigt Jimmy Ryan und Su­san Ala­ba­ma, die ne­ben­ein­an­der im Auto sit­zen und auf den Er­pre­sser mit der ge­raub­ten Per­len­ket­te warten.

   Mehrmals wurde unterdessen von diese Hafenszene zurückgeschnitten auf Hammetts „Un­­der­wood”, deren runde Ta­sten­knöp­fe sich ein­mal in ge­such­ter Un­schär­fe glei­ßend an­ein­an­­der­reihten (05:01). Über dieses ebenfalls großzügig variierte Perlen(ketten)motiv wer­den nun im Lau­fe des Films etl­iche szenische Details mit­ein­an­der ver­knüpft.

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