In
einer Szene macht auch John Huston im ,Malteser Falken’
überwältigenden Gebrauch von dem
Streifenmotiv,
freilich in anderer erzählerischer
Absicht. Als Sam Spade nämlich die angebliche „Miss Le
Blanc” in ihrem Appartement Nr. 1001 aufsucht, erscheint
sie – wie
Crystal Ling
bei Hammett – in einer einzigen Orgie von
Streifenmustern (ab
16:28):
Mit den halbgeöffneten Jalousien vor den drei Fenstern
und den entsprechenden Schattenstreifen
auf Wänden und Tür korrespondiert zunächst der vertikal
gestreifte Morgenrock von Brigid, mit drei waagerecht
gestreiften, auf Brust und Schoß aufgesetzten
Taschen. Auf einem Sessel mit Streifenbezug
liegt ihr geöffneter Koffer, in dem anderen gestreiften
Sessel nimmt Spade Platz. Mit Streifen gemustert ist ferner
ihr auf einem weiteren Köfferchen hängendes
Kleid, der eine oder andere Zierschrank, ein Trinkglas und
der Fries der Zimmerdecke. Während Huston diese
Musterung eher atmosphärisch in Kennzeichnung
der Höhle einer neuen Circe einsetzt, bindet
Wenders sie stärker systematisch ein,
als thematische Zeichensetzung für Hammetts
literarische Phantasie, die alles ihr Begegnende
überarbeitet. Eine
solch optisch wirksame Musterung ist jedenfalls
ein genuin filmisches Mittel,
während in Hammetts Roman ,Der Malteser
Falke’ weder das Streifenmotiv noch das
Vogelkrallenmotiv von Belang sind.
Zum
Umgang mit Zitaten aus der Filmgeschichte sowie Hammetts Leben und
Werk
Frederic
Forrest hat es sich weithin verkniffen, die bekannten Gesten und
mimischen Tics von Humphrey Bogart zu
imitieren. Sein Fingerzittern, das er nach
dem beherzten Auftritt im Kreise der Erpreßten mit einem
Lächeln registriert, spielt das Zittern von Sam Spade nach, der
nach seiner ersten polternden Verabschiedung von
Gutman erst beim Drücken des Fahrstuhlknopfes
lächelnd bemerkt, wie sehr ihn doch seine nur
vorgetäuschte Erregung mitgenommen hat.
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