Filmpoetische Reminiszenzen an John Hustons Hammett-Verfilmung
‚The Maltese Falcon’/ ‚Die Spur des Falken’ (1941)
Die
seit der ersten Szene mehrmals gezeigte Falkenskulptur
auf
Hammetts Schreibtisch ist
ein Fingerzeig, daß die großartige Verfilmung
von John Huston auch in Wenders’ Film ständig mit im Spiel bleibt.
Nicht zu übersehen sind ja die
Szenen im Umkreis des „fetten Mannes”
Eddie
Hagedorn
(alias
Kasper Gutman in ,Die Spur des Falken’)7).
Und geradezu programmatisch für die
Anknüpfung an den ‚Falken’ ist die wundervolle
Präsenz von Elisha Cook als Hammetts
Taxifahrer Eli.
Seine jetzige Rolle kommt nicht von ungefähr,
verfolgte er doch selber einst, als
Wilmer,
Sam Spade im Taxi. Seine damalige Rolle als
ungeschickter homosexueller
„Kanonier” (gunsel”) des fetten Mannes
wird nun von
Winston übernommen
(David
Patrick Kelly), der sich wie
Wilmer
hinter
einer Zeitung
zu
verbergen sucht und von Hammett den gewissermaßen
filmkundigen Rat bekommt, ihm doch in einem
Taxi zu folgen und ihn besser vor seinem Haus zu
überwachen. Gleich Wilmer, der wiederholt
vor Spades Wohnung unter einer Laterne
wartend dasteht, kann Winston den ihn ständig
übertölpelnden (Ex-)Detektiv nur
hysterisch verfluchen und wird wie er unter den
Augen seines Bosses von ihm entwaffnet. Winston,
auch wenn er oder weil er nicht bis drei zählen kann (für Gary
Salts Abgang versucht er es noch einmal), macht
allerdings einen wirklich heimtückisch
gefährlichen Eindruck. Jener Killer
Wilmer, der kaum einmal den Blick zu heben wagt, hat
ja im Grunde eine Knabenrolle, wird von
Spade beinahe ohne Gegenwehr auf
sadistische Weise bloßgestellt,
erstarrt förmlich ob dessen Impertinenz
und bricht endlich in Tränen aus,
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