JOHANN GOTTFRIED HERDER
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seiner Abhandlung
erklärt:
„Nicht mehr eine unfehlbare Maschine in den Händen der Natur, wird
er sich selbst Zweck und Ziel der Bearbeitung.”23
Herder
gilt damit zu Recht als Vorläufer der These von der „Weltoffenheit”
des Menschen, der mit seinen technisch-kulturellen Leistungen eine
eigene Welt zu erstellen hat, die sich auf nicht vorhersehbare Weise
durch und für ihn selbst ändern muss. Dass der Mensch statt Umwelt
oder Milieu „Welt” habe, findet sich in anderen Worten ebenfalls
bei Herder. Während jedes Tier seine „Sphäre” hat, in die es
sogleich hineintritt und in der es zeitlebens wirkt, sind des
Menschen „Sinne ... nicht für einen Punkt”, sondern
„allgemeinere Sinne der Welt. Wenn der Mensch Vorstellungskräfte
hat, die nicht auf den Bau einer Honigzelle und eines Spinngewebes
bezirkt sind ... so bekommen sie eben damit weitere
Aussicht” und
hat er „freien Raum, sich an vielem zu üben”.24
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23
Ideen S. 119 bzw. Abhandlung S. 26
24
Abhandlung, S. 25f.
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