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RUTH FLEIGS GALERIE
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Bilderbuch Rob. Rabe
Kritzel-Kratzel
HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
A ZUR ANTHROPOLOGIE
Sloterdijk-Habermas
Pico della Mirandola
Michel de Montaigne
J. G. Herder
Max Scheler
Helmuth Plessner
Rück- und Ausblick
B ERINNERUNGSBILDUNG
Schock der Rückkehr
Erinnerungsautomatik
Wuchernde Phantasie
Seel. Raumpositionen
Sprache und Erinnern
Besuch als Korrektiv
Identitätsfragen
Steuernde Phantasie
Über das Vergessen
Biogr. Stimmigkeit
Proust. Doppelgänger
Selbsterweiterungen
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA

 


VORWORT
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Deutschland, vor allem durch die Kassandrarufe von Journalisten wie Thomas Assheuer, der sich darüber in der Wochenzeitschrift Die Zeit über Jahre hin in süffisant-voreingenommenen Artikeln ausließ. Seine katholische Grundposition deutet sich in Titeln und Schlagzeilen an wie: ‘Die Evolution frißt ihre Kinder … Vom Heilsversprechen des biokosmischen Weltbildes und seiner Agenten’, ‘Die neue Genmystik … schon feiern Ahnungslose das Ge­nom als Heilige Schrift’, ‘Die Klone Gottes’, ‘Digitale Mystik’ oder ‘Der künstliche Mensch … Intellektuelle träumen vom Zeitalter der Hypermoderne’.2

 

Ausführlicher diskutiert wurden diese gentechnischen und transhumanen Tendenzen in Deutschland eigentlich nur dann, wenn ein Detailproblem wie die Frage nach der Unterstützung und Legalisierung bestimmter Ziele der Stammzellenforschung jeweils unaufschiebbar erschien. Bis dann der Philosoph Peter Sloterdijk mit seinem Vortrag Regeln für den Menschenpark (1999) offensiv eine grundsätzlichere Debatte eröffnete. Schon in der abendländischen Phi­lo­sophiegeschichte, so führte er aus, wurde von Plato bis Nietzsche die Menschenzüchtung problematisiert und akzeptiert, woran noch Heidegger mit seiner oft bespöttelten Formulierung vom Menschen als dem ‘Hirten des Seins’ erinnert habe. Nach dem Zusammenbruch des Humanismus sei nun erneut die „These” zu bedenken, „daß Menschen Tiere sind, von denen die einen ihresgleichen züchten, während die anderen die Gezüchteten sind – ein Gedanke, der seit Platos Erziehungs- und Staatsreflexionen zur pastoralen Folklore der Europäer gehört.”3 Um das Feld nicht ver­ant­wor­tungs­los den Gentechnikern und anderen zu überlassen, sei es jedenfalls an der Zeit, einen „Codex der Anthropotechniken” zu erstellen.4 Assheuer, von dem empörten Jürgen Habermas brieflich zu einer Entgegnung ermuntert, bezeichnete in seinem ‘Zeit’-Artikel Das Zarathustra-Projekt Sloterdijks Vor­trag als skandalös, bezichtigte ihn eines „ethisch entkernten Konformismus” und sprach wie beiläufig von „Sloterdijks Affekt gegen den Mo­no­the­is­mus”.5 Dieser warf in in einem offenen Brief Assheuer vor, „im Auftrage Dritter” geschrieben und „übertrieben aufgetragen” zu haben und wandte 

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2 Nachzulesen sind die Artikel im Print-Archiv der ‘ZEIT’ unter: www.zeit.de/autoren/­A/­Tho­mas­_Ass­heuer/­index.xml

3 Peter Sloterdijk, Regeln für den Menschenpark. Ein Antwortbrief zum Brief über den Humanismus. (Vortrag vom Juli 1999, gehalten auf dem Elm­au­er Symposion ,Jenseits des Seins … Philosophie nach Heidegger’). Ich zitiere nach der Buchausgabe (Frankfurt/­Main 1999), die den Untertitel trägt: Ein Antwortschreiben zu Heideggers Brief über den Humanismus; a.a.O., S. 44      4 a.a.O., S. 45

5 Als ZEIT-Artikel nachzulesen unter: www.zeit.­de/­1999/36/­199936.­slo­ter­dijk1_.xml

 

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