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RUTH FLEIGS GALERIE
SCHULKINDER MALEN
Bilderbuch Rob. Rabe
Kritzel-Kratzel
HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
Alt-Walsum 1951-53
OB-Holten 1953-55
OB-Sterkrade 1955-65
VI GERMANISTICA


Oben das Sterkrader Kollegium 1957/58 unter dem neuen Direktor Dr. Lorenz (Bildmitte vorn): Kaum jemand schaut in Richtung der Kamera einige Lehrer scheinen sich gar demonstrativ abzuwenden!

Darunter das Kollegium von 1965, diesmal ohne seinen Direktor.

Vgl. auch die Fotos von 1970 (S. 58) sowie 2005 und 2017f. (S. 45)


Quelle: ‘Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums’ (Oberhausen 2005, S. 48 und 26)


Leiden und Widerstreben eines Unterstufenschülers


Wegen all dieser Probleme und Mängel spricht mich nie jemand an. Unsere Lehrer scheint es nicht zu interessieren, warum jemand nicht mitkommt, allenfalls „Faul­heit”, „Schlamperei” und Desinteresse werfen sie einem solchen Schüler vor oder geben dem einen oder anderen unter uns – nicht mir – die Empfehlung, einen praktischen Beruf zu erlernen. Hilfe von meinen Eltern erwarte ich nicht, sie kennen sich ja im Unterrichtsstoff nicht aus, außerdem habe ich es seit dem ersten Tag in der Grundschule ohne sie hinbekommen.

   Ende 1956 gibt mir ein ungefähr 17jähriger Pfadfinderführer, der aus der gut sechs Kilometer entfernten Stadt Dinslaken mit dem Fahrrad kommt, einige Ma­le Nachhilfe in Latein, da ich bei gleichbleibend schlechter Lateinnote nicht mit auf Fahrt gehen dürfte. Zu meiner Verwunderung springe ich in der nächsten Klassenarbeit von „mangelhaft” gleich auf „befriedigend”. Doch falle ich nach dieser Eifelfahrt wieder in den alten Schlendrian zurück.

   Wie ich nach einiger Zeit bemerke, erhält so mancher Mitschüler regelmäßig Nachhilfeunterricht, sogar von unserem Klassenlehrer Dr. Siebert. Ich weiß allerdings, dass meine Eltern so etwas nie bezahlen würden und will dies im Grunde auch nicht. So ist es mir denn ganz recht, dass meine Eltern niemals in ei­ne der Sprechstunden gehen und eigentlich erst durch die von ihnen zu unterschreibenden Halbjahreszeugnisse vom Ernst der Lage erfahren.


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