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IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA

 

Movie-Logo von Francis Coppolas Flmstudios (00:25)

 

Credit innerhalb der anfänglichen visuellen Endlosschleife (01:07)

 

Films an. Wenders scheint hier nämlich den Kampf, den sein Regisseur Munro soeben in ,Der Stand der Dinge’ gegen die Hollywood-Film­pro­duk­ti­on und ihre dubiosen Finanzierungsmethoden verloren hatte, auf andere Weise fortzusetzen:

   Nach dem Credit für die Produktionsgesellschaft ORION legt sich zum Auftakt des Films über einen rotglühenden, sonnengleich wa­bern­den und wieder erlöschenden Filmscheinwerfer das Schriftband ZOETROPE STUDIOS und gleich danach, als Insert ebenfalls in Groß­buch­sta­ben, FRANCIS FORD COPPOLA PRESENTS. Der nachfolgende Filmtitel Hammett’ ist ebenso wie die Regieangabe „Directed by Wim Wenders” in be­schei­de­ner Schreibmaschinenschrift gehalten, die der Schriftart von Hammetts Underwood” gleicht. Die Regieangabe ist erst am Ende der ge­sam­ten Titelei zu lesen, als die minutenlang sie begleitende visuelle Endlosschleife von perlmuttgleich schillernden Wasserkringeln in Schwarz­film übergeht. Die anschließende und weiterhin in Schreibmaschinenschrift zitierte bekannte Hammett-Hommage von Raymond Chand­ler hält sich als Überblendung noch bis in das erste Szenenbild des Films durch.

 

 Dieses einleitende Gekreisel der Hafenwasser-Aufnahme ist äußerst suggestiv. Begleitet von dem mehrmals sich wiederholenden und ab­wan­deln­den melancholischen musikalischen Leitmotiv des Films (Klarinette und Piano), mag es einem wie eine zersprungene Schallplatte vor­kom­men. Oder auch, bei Kenntnis der Drehgeschichte dieses Films, wie ein Sinnbild für die schier endlose und zeitweilig abgebrochene Pro­duk­tions­zeit für ‚Hammett’ selbst. Wenn es ein Sinnbild ist, dann allerdings eines, das sich sogleich konkretisiert. Denn die Anfangs- und Schluss­sze­nen spielen in ebendiesen Hafendocks von San Francisco und geben der Filmhandlung einen kreisförmigen Verlauf.

   Der Anblick des perlmuttfarbenen und sich konzentrisch ringelnden Gewässers, in das anscheinend soeben etwas hineingeworfen wur­de, leitet tatsächlich zu der ersten von Hammett niedergetippten Szene über, in der sein Freund Jimmy Ryan die im Hafenbecken ver­steck­te Perlenkette herausfischt. All diese Assoziationen bleiben insofern bei der Sache, als sich in dem Film bald kaum mehr un­ter­schei­den lässt, ob hier noch Hammetts detektivische Kombinationsgabe funktioniert oder ob schon seine literarische Phantasie ihr ei­gen­sin­ni­ges Spiel treibt.

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