Quellen: www.tamu.edu/ccbn/dewitt/adp/history/alamo_images/images.html www.arkansasties.com/OtherStates/Texas/SanAntonio/Alamo/Alamo342.jpg
http://lh3.ggpht.com/_OVtOM-JqUfA/SwIbIcwT5zI/AAAAAAAALgE/gwZqxqC9hhs/Alamo4.jpg www.thealamo.org/mission.html
Die. 22.8.2000:
Nach dem Frühstück
gehen wir vom Menger-Hotel hinüber zu der denkmalgeschützten Anlage
des ALAMO.
Bei dem auffällig feierlichen Gang vieler Besucher
fragt sich Ruth unwillkürlich, ob heute ein Festtag wäre. Nein, es
muß an der quasireligiösen Aura
dieser Stätte zumindest für die Texaner liegen. In
dem Baudenkmal durchpilgern sie
gewissermaßen den blutgetränkten
Gründungsmythos ihres Staates. Ursprünglich war
es eine Missionskirche, die nach ihrer
Säkularisation halbherzig zur Festung
ausgebaut wurde. Wie sich dann die gegen Mexikos
Oberherrschaft Rebellierenden hier 1836
verschanzten und durch eine gewaltige
Übermacht schließlich im Nahkampf niedergemacht wurden, ist
bekannt genug, so daß ich es bei einem Link auf das
zuverlässige ‘Handbook
of Texas’
belassen möchte. Weniger bekannt ist, daß ein
Hauptmotiv der separatistischen
Bestrebungen der „Texianer” das in
den 1820er Jahren wiederholt verschärfte
Verbot war, auf mexikanischem Territorium
Sklaven zu halten; als es nach der
Unabhängigkeitserklärung in
Texas aufgehoben wurde, behinderte dies die
Aufnahme des neuen Staates in die USA und wurde später
mitursächlich für den entsetzlichen
amerikanischen Bürgerkrieg.
Unter den fünf
Zutritten zu der Gedenkstätte wählen die meisten Besucher das
Portal der ehemaligen Kirche, das mit maurischen
Bauelementen geschmückt ist. Hier und in den Überresten der
Kasernen hat man die Memorabilia und Dokumentationen
untergebracht. Verständlicherweise hat sich nur vereinzelt
ein Originalstück wie das Gewehr eines der
gefallenen Verteidiger erhalten, öfter sind es
Objekte aus Familienbesitz wie eine
Wildlederjacke und die Lieblingsflinte von Davy
Crockett (mit der er 125 Bären abgeschossen
haben soll) oder eines der damals beliebten Bowie-Messer
(James Bowie lebte übrigens auch vom Sklavenhandel).
Unter den hier aufgestellten Fahnen
der Heimatländer aller Verteidiger befindet sich auch die
der beiden deutschen Verteidiger, von denen
der eine den Nachnamen Courtman (einst „Hofmann”?)
getragen haben soll. Das alles ist gut
gemeint, aber leider kaum authentischer als
der 1960 von John Wayne unbeholfen inszenierte
Film, an dessen aufwendig errichtetem Set („The
Alamo Village”) unweit von Brackettville
wir gestern vorbeifuhren. Einen Besuch des Alamo
selbst allerdings sollte man sich nicht entgehen
lassen.
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