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Sizilien-Rundreise August 2003
(Reise von Ruth Fleig und Horst Fleig)
I. Allgemeines
Reiseroute: 12 Übernachtungen, davon 3 in Taormina, je eine in Siracusa, Ragusa und Agrigento, 2 in Erice (bei Trápani), 3 in Palermo und die letzte in Catania.
Leider wurde die Rundreise durch ungewöhnlich viele Pannen und Inkompetenzen getrübt, unter denen der Rückflug mit ALITALIA der erste Platz gebührt (s. unter dem 25.8. ab S. 19).
S. 2: Taormina und Meeresstraße von Messina
S. 4: Ätna; Siracusa, Noto und Ragusa
S. 7: Agrigento, Erice und Segesta
S. 13: Monreale und Palermo; La Zisa
S. 17: Villa Palagonia, Messina und Catania
***
Straßenverkehr,
Polizei: Man fährt hier entschieden feuriger als in Norditalien.
Fußgänger dürfen sich so ziemlich alles erlauben, gucken
nach dem ersten Schritt auf die Fahrbahn oft gar nicht mehr hin. Am
gefährlichsten und gefährdetsten aber sind die vielen Motorräder
und roller, die immer wieder für einen winzigen Vorteil Kopf
und Kragen riskieren, indem sie von hinten her zur Linken wie
zur Rechten durch die schmalsten Lücken zwischen den Autos
hindurchschießen. Wehe, man hätte in dieser Sekunde zügig auf
den Vordermann aufgeschlossen! Trotz des Gedrängels vorne und zu
Seiten muß man hier also öfter als üblich in den Rückspiegel
blicken.
Auf der Autobahn sahen wir alle Viertelstunde ein defektes Fahrzeug mit oder ohne Fahrer am Rand stehen. Ein Jüngling, der von der Polizei gestoppt worden war, telefonierte soeben auf seinem Mobilphone, weil er wohl das bei Geschwindigkeitsüberschreitungen neuerdings fällige Bargeld nicht bei sich hatte. - Die Ausschilderung wäre ein eigenes Kapitel wert, doch mag man es noch mit der touristischen Unerfahrenheit in manchen Gegenden entschuldigen. Eine eigene sizilianische Sportdisziplin scheint das Verbiegen von Richtungsschildern zu sein. Lag es nicht auch daran, daß wir einmal in Catania zu unserem Amüsement statt zum Flughafen unweit eines Gefängnisses ankamen?
In Bergstädtchen wie Taormina und Erice ging es trotz angelegter Außenspiegel öfter nur um Zentimeter, besonders prekär in Taormina, wo ich vom Hotel aus wiederholt eine steile und auf beiden Seiten erfinderisch zugeparkte Gasse rückwärts hochzufahren hatte. - Unweit dieses Hotels wurden wir Zeuge und beinahe Opfer der folgenden haarsträubenden Verkehrslage: Beim Ersteigen einer steilen, ungefähr 50 Meter hohen Treppe erblickten wir am oberen Ende zwei Autoscheinwerfer, dachten uns aber bei den immer wieder eigenwillig geparkten Autos nichts weiter dabei. Erst zehn Meter unterhalb des schwankenden Scheinwerferlichts war zu sehen, daß dieses Auto mit Tragegurten und einer Längsstange unter dem Fahrzeugboden am Kranarm eines Abschleppautos in der Luft baumelte. Offenbar hatte der junge Fahrer diese steile Treppe für ein befahrbares Gäßchen gehalten und war ein Stück weit hinuntergerumpelt! Daneben stand ein Polizist und verhandelte sehr gelassen mit den Beteiligten. Er hatte selbstverständlich nicht daran gedacht, unsere Gasse sofort sperren zu lassen. Die Hauseingänge dort waren kaum einen halben Meter tief und hätten keinen sicheren Schutz geboten, wäre das Auto wieder abgerutscht und weiter hinabgesaust ...
Die
Polizisten verschiedenster Couleur stehen gern schneidig in der
Gegend umher, in bunten, aber lästigen Stoff oder gar
Wollhosen. So greifen sie kaum einmal in den wüsten
Straßenverkehr ein, sitzen gern längere Zeit im abgestellten Auto
oder stehen schwatzend neben dem Auto von Kollegen. In
Messina studierten sie, wie es uns vorkam, zu zweit im Auto
irgendwelche Prüfungsunterlagen.
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