Home
Impressum
Ruth Fleigs Galerie
Schulkinder malen
Kritzel-Kratzel
Horst Fleigs Texte
I  Philosophica
II  Reiseberichte
Finnland Sept. 08
Andalusien Sept. 06
Kreta Aug. 05
Sizilien Aug. 03
Griechenland Aug. 01
Ithaka-Peloponnes 97
USA: 1980+1990+2000
Städtetrips:
Davos/Sils 07
Prag Juni 06
Lissabon/Sintra 99
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen


Juli 2002: Ausbruch des Ätna
Unten: Lavafront des Ätna 3 km vor den Monti Rossi











Vulkanbombe des Ätna

Quellen: www.decadevolcano.net/photos/etna0701_1.htm  www.nrlmry.navy.mil/aerosol_web/Case_studies/20010722_etna/lava3.jpg   


Fr. 15.8.:


Ruth ist nun erst bereit für den Ätna, den wir mit seinen weißen Rauchfahnen seit Ca­ta­nia immer wieder im Blick hatten. Für die­ses gewaltige, die gesamte Ostküste Si­zil­i­ens be­herr­schende Gebirgsmassiv nehmen wir die südliche Anfahrt über Ni­co­lo­si. Im Ort steht ei­ne Gedenktafel für Goethe, der im Mai 1787 wegen des noch tiefliegenden Schnees nicht weiter hin­auf zum Ät­na konnte und schon bei diesem Zwillingsberg Monti Ros­si (950 m) seine liebe Not hatte – ein stürmischer Mor­gen­wind be­hinderte ihn im Mantel, und er befürchtete, daß nicht nur sein Hut in den Kraterschlund geweht werden könn­te. Von der Panoramastraße aus, die man stellenweise durch Lavabäche schneiden mußte, se­hen wir den Zwillingsberg drun­ten im­mer weiter schrumpfen. Johann Gottfried Seume, der mit einer kleinen Gruppe auf Maultieren bis zum Gipfel hoch­stieg, be­merkt spöttisch, daß sich von dort droben die Monti Rossi beinahe „wie Maulswurfshügel” ausgenommen hät­ten (,Spa­zier­gang nach Syrakus im Jahre 1802’, Nördlingen 1985, S. 240). Einem sei­ner englischen Begleiter erfroren dort oben (An­fang April) die Hände.

   Wir lösen sogleich Tickets für einen Allradbus, der fast eine Stunde braucht, um auf Ser­pen­ti­nen auf knapp 3000 Meter zu klet­tern, bis zum ,Torre del Filosofo’ des Em­pe­dok­les, rund 300 Meter unterhalb des Hauptkraters. Die Seilbahn war beim letz­ten gro­ßen Aus­bruch 2001 zerstört worden. Die rund 30 Besucher folgen nun dem Führer zu zwei Ne­ben­kratern, von de­nen es in­clu­si­ve Kraterspalten an die 300 am Ätna geben soll. Rot­braun bis schwefelgelb die Kraterwände und die her­aus­ge­schleu­der­ten Aschebröckchen; hier und da steigen Gasschwaden auf. Es ist kühl hier oben, doch unter den Fuß­soh­len wird es ge­le­gent­lich warm. Lapilli und Pulverasche, so weit man blicken kann. Ruth ent­deckt auf einer großen Vul­kan­bom­be eine Ko­lo­nie von Marienkäfern, von denen sich ei­ner schon im Allradbus eingefunden hatte.


Im Mietwagen fahren wir die Gebirgsstraße in östlicher Richtung weiter. Eine breite er­starr­te Lavamasse führt auf die Ort­schaft Zafferana zu, die Anfang der 90er Jahre eben noch verschont wurde. In einer Kurve sitzt an einem Tischchen vor ei­ni­gen Glä­sern Honig ein uraltes Paar; wir kaufen ein Glas Ätnaer Honig. Und blicken auf dem Rückweg und in den nächsten Ta­gen im­mer wieder hoch zu diesem majestätischen Vulkanberg; einmal stößt er graue Rauchwolken statt der harmlosen wei­ßen aus, doch noch nicht die be­droh­li­chen schwarzen.

- 4 -

 

ZurückWeiter
Top
http://www.fleig-fleig.de/