Quelle: www.villapalagonia.it/archivio/01010013.html
So. 24.8.:
Auf
dem Weg nach Messina biegen wir nochmals nach Bagheria zur Villa
Palagonia ab. Goethes scharfe, ja eifernde Kritik an
den Mißgestalten der Mauerskulpturen können wir heute, nach den
Schöpfungen des Surrealismus etwa, kaum noch
nachvollziehen, und eigentlich liegt dergleichen schon
im italienischen Masken- und Theaterwesen. Die Statue eines Hermes
blieb nahezu unverbildet, obgleich sich hier
etwa der hundsköpfige Hermanubis angeboten hätte. Von dem
verrückten Mobiliar, den von Goethe
erwähnten schräg abgesägten Stuhlfüßen und Polstern mit
Stacheln, hat sich allerdings nichts mehr erhalten. Der
Hauptsaal mit seinen Trompe-l’oeuil-Einfällen macht
sich ganz gut, und mit den restlichen, von den Bauspekulationen der
Mafia verschonten Gartenanlagen ist die Villa nunmehr
ein nettes kleines Anwesen (die Nebengebäude sind denn auch
vermietet).
Auf
der Weiterfahrt halten wir uns über eine Stunde lang dicht bei der
Küste, bis wir zur gerade umgebauten,
auf hohen Betonstelzen immer wieder zu erblickenden
Autobahn hochgeführt werden. In Messina suchen wir
zuerst unser Hotel „Sant’ Elia” auf und fahren nach einer
Siesta noch einmal zum Faro bei der Meerenge hinaus. Heute
findet dort eine Kirchmesse statt, doch ist die Hauptattraktion
ein Waldbrand auf der anderen Seite der Meeresstraße. Auf einem
Plakat protestieren Fischer und weitere
Anwohner gegen die seit fast 20 Jahren geplante und nun von
Berlusconi beschlossene Autobahnbrücke
über die Meeresenge.
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