Quelle: http://users.ox.ac.uk/~arch0152/images/Psychro-overview1_small.jpg
Am
frühen Nachmittag nähern wir uns Iraklion, so daß noch reichlich
Zeit für einen Besuch
des AMI
bleibt, des Archäologischen Museums
Iraklio.
Die
Zeit aber läuft uns davon, als wir erneut das Zentrum
dieser nach den deutschen Bombardements von 1941 ausgesprochen
unschönen Stadt verfehlen: Von unserer Anfahrseite
her kann man nicht auf die höhergelegene
Zubringerstraße zum Zentrum kommen,
außerdem gibt es hier wie überhaupt so oft in
kretischen und anderen griechischen
Städten nur allerspärlichste
Ausschilderungen. Als wir endlich durch das
Gewirr der Straßen und Gäßchen zum Museumsplatz
kommen, haben wir gerade einmal 1 ½
Stunden Zeit, so daß wir kaum die Hälfte der 20 Säle
schaffen. Der Aufbau ist unübersichtlich,
immer wieder gibt es größere Zeitsprünge
und -überlappungen zugunsten regionaler
Sammlungen. Welch verspielte künstlerische
Phantasie noch in minoischen Zeiten, all
diese surrealen Oktopusse, geschnäbelten
Vasen und das hauchdünne Geschirr! Der Stier
zeichnet sich zunehmend als das Erkennungszeichen
dieser Kultur ab, ja, der kretische Stier (des
Zeus) als das mythologische Signum
Europas, unserer Ur-Hochkultur mit
ihren ersten Gesetzgebern, (Toten-)Richtern,
dädalusgleichen Technikern und
Künstlern. Die Fresken im ersten Stockwerk –
darunter das bekannte des einen Stier
überspringenden Jünglings – kommen einem
mitunter bedenkenlos aufgehübscht
vor. (Am letzten Reisetag werden wir das
AMI noch
einmal aufsuchen.)
- 5 -