Mittw. 20.9.06:
Vor der Weiterfahrt
photographiere ich im öffentlichen Park neben dem Parador den
broccoliförmigen (Drachen-)Baum
und davor die Kopie einer römischen Männerstatue. Nach einer
halben Autostunde erreichen wir das Seestädtchen El
Puerto de Santa Maria,
von dem aus Cristóbal Colón alias Kolumbus mit der
dort erbauten „Santa Maria” zu seiner 2. Amerika-Expedition
1493-96 aufbrach und u.a. Haiti entdeckte, aber immer
noch nicht das mittel- und südamerikanische
Festland. (Auf seiner 1. Reise war er auch auf Cuba gestoßen und
hatte die Insel für eine Küste Asiens/Indiens
ausgegeben.) Von seinen vier Expeditionen werden wir später im
Westindien-Archiv von Sevilla näher unterrichtet
werden, d.h. vor allem von den neuerrichteten
Siedlungen erfahren und so gut wie nichts von den allüberall seit
dem Dominikaner Las Casas
bekanntgewordenen systematischen Plünderungen und Dezimierungen der
indianischen Bevölkerung. Indios ab 14 Jahren, die nicht eine
bestimmte Menge Goldes an die vom Papst wegen der Reconquista
gefeierten „katholischen Könige” abliefern
konnten, wurden die Hände abgehackt und verbluteten meist,
da sie sogleich nach der Bestrafung fortgejagt wurden.
Das
von Kolumbus bewohnte Castillo de San Marcos soll erst in Stunden
öffnen, wie uns eine davor postierte Uniformierte
erklärt, so daß wir es aufgeben. In eine Mauer des Kastells ist
eine Gedenkplakette für Kolumbus' Steuermann Juan de
la Cosa eingelassen, der auch die erste Karte von Amerika
zeichnete.
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