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TEXANIA

Quelle für diese Artikel: http://rlv.zcache.com



Huntsville” als Synonym für dieses barbarische Relikt läßt sich nicht ohne den christ­­­li­­­chen Fundamentalismus in Texas begreifen, speziell den der hier ton­an­ge­ben­den „Süd­li­chen Baptisten”. Schon bei unserem Besuch von Paris/Texas war zu sei­­­ner lynch­wü­ti­gen Tradition einiges anzumerken (vgl. S. 49). Hier nun, wenige Mi­nu­ten nach dem Be­such des Gefängnismuseums von Huntsville, werden wir im Au­to­ra­dio erneut dar­an er­in­nert, als nämlich ein lokaler Kirchenmann über das Tö­­tungs­ver­bot der Bibel spricht, das er in schöner bibelbuchstäblicher Naivität mit der Gottesebenbildlichkeit des Men­schen be­gründet - dies aber nur als Ab­­trei­­bungs­­ver­bot gelten läßt, ohne auf die in sei­ner Nä­he üblichen exzessiven staat­­­li­­­chen Hinrichtungen einzugehen. Die glei­che schi­zo­phre­ne Ar­gumentation fin­­­det sich gegenwärtig - im August 2000 - bei dem te­xa­ni­schen US-Prä­si­dent­schafts­kandidat George W. Bush. Vermutlich kommt man in ei­nem Land wie Te­xas von der archaischen (persönlichen) Vergeltungslust nur über Zwi­schen­schrit­te wie den einer lebenslänglichen Haftstrafe ohne Bewährung wei­ter; letz­te­re je­den­falls wurde bei Umfragen wiederholt von einer Mehrheit akzeptiert, die an­dern­falls auf der Todesstrafe beharren würde. Selbstverständlich ist auch bei den Bap­ti­sten zu dif­fe­ren­zie­ren, ob sie es eher mit der robusten texanischen Men­ta­li­tät hal­ten oder mit Baptisten wie Jimmy Carter und Martin Luther King.

 

Mag sein, daß jene Mentalität noch von der extremen Gewaltbereitschaft der Pio­nier­­zeit herrührt. Ein Indiz dafür ist auch der besondere texanische Eifer, wei­ter­hin in der Öf­fent­lich­keit eine Schußwaffe bei sich führen zu wollen. Sie zeichnet sich manchmal un­ter je­man­des Kleidung ab; das Tragen einer „verborgenen Waf­fe” freilich fanden wir in ei­nem Re­stau­rant oder öffentlichen Gebäude mit­un­ter aus­­drück­lich untersagt.


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