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In Ciudad Acuña, Mexiko




‘American Graffiti’, im Radiostudio vom „Wolfman” (1:36:21)

Quellen: http://members.virtualtourist.com/m/p/m/2088a2/                                                                                   
http://sv.wikipedia.org/wiki/Ciudad_Acu%C3%B1a
http://hillcountryrambling.blogspot.com/2009/01/ciudad-acuna_05.html

          

Am späten Nachmittag erreichen wir Del Rio an der texanisch-mexikanischen Grenze. Nach un­­se­­rer schlechten Er­fah­rung 1990 mit der mexikanischen Grenzstadt Tijuana wollen wir es noch einmal in Ciudad Acuña gleich jenseits des Rio Gran­de versuchen. Die Stadt ist fast zehn­mal kleiner als die Millionenstadt Tijuana und soll mit ihrem te­xa­ni­schen Ge­gen­über in recht guter Beziehung leben. Bekannt wurde sie durch den Radiojockey „Wolfman Jack” (Ro­bert We­ston Smith) als „Howl­ing Wolfman”, der 1995 in Del Rio beigesetzt wurde und des­sen Nachtprogramm ein in Acuña sta­ti­o­nier­ter Hochleistungssender von 1962 bis '64 bis weit in die Staaten hinein ausstrahlte. Film­freun­de wer­den sich an George Lucas' in den 1960­­er Jahren spielenden Jugendfilm ‘American Graffiti’ (1973) er­in­nern, in dem Wolf­mans An­­sa­­gen und Musik sich leitmotivisch in den Autoradios der Hot-Rod-Cruiser einfinden.

 

Nach dem Einchecken ins Hotel fahren wir sogleich zu einem Parkplatz vor der Grenzbrücke und laufen dann über die gut 600 Meter lange Internationale Brücke. Tatsächlich herrscht in der Stadt nicht jene Atmosphäre einer la­ten­ten Be­dro­hung wie in Tijuana, auch stoßen wir hier auf unseren Wegen auf relativ wenige Geschäfte mit Tou­ri­sten­ramsch und nur ver­ein­zelt auf aufdringliche Amüsierbetriebe (das besonders von Angehörigen der bei Del Rio sta­ti­o­nier­ten US-Air-Force frequentierte Rotlichtviertel mit seinen Bordellen hat man in den 1980­­er Ja­hren vor die Stadt ge­setzt). Al­ler­dings wird auch sogleich das starke Wohl­stands­ge­fäl­le zwi­schen den Vereinigten Staaten und ei­nem sog. Schwel­len­land deut­lich. Und diese ei­­gen­­tüm­­li­­che Vitalität, die das Kärgliche und Schäbige mit bun­ten Far­ben und schril­len de­ko­ra­­ti­­ven Einfällen zudeckt oder niederhält.

   Erfreulich die gepflasterten Gassen mit ihren breiten bequemen Bürgersteigen. Wir lassen uns schließlich zum Es­sen vor ei­ner Cantina nieder, wo ich auch ein erfrischendes mildes, mit Mais und Reis versetztes Bier der Brauerei Moc­te­zu­ma probiere. Längere Zeit schauen wir dort dem Treiben auf der Straße zu. Beeindruckend die abenteuerlich über­füll­ten Bus­se mit be­häng­ter Fracht, beinahe noch wie in den Filmen der 1950er Jahre (es gibt auch Busse er­­ster Klas­se). - Für den Rück­weg neh­men wir ein Taxi, das uns bis zu unserem Mietwagen jen­­seits der Brücke bringt.


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