Quellen: www.filmyuma.com/art/Yuma_Prison011600x300.jpg http://50states.s3.amazonaws.com/103_1_1024.jpg
Spät
nachmittags machen wir uns auf den Weg zum Gefängnis
von Yuma, einer denkmalgeschützten Anlage auf
einem baumlosen Hügel. Die ebenerdigen,
aus Lehmziegeln oder Felsstein erbauten Zellen haben statt einer
Holz- oder Eisentür nur Gitter und gleichen an einem heißen Tag wie
heute Backöfen, in die jemand hineingeschoben werden soll. Errichtet
wurde das Gefängnis 1876 an einem denkbar entlegenen Ort, im
Herzen der Sonora-Wüste, und zwar von den ersten Häftlingen
selber. Es waren keineswegs nur Schwerverbrecher wie Deke
Thornton (Robert Ryan) in Peckinpahs ,The Wild Bunch’
(1969), die in dieses „Höllenloch” verbracht wurden, sondern
meist Diebe oder auch Ehebrecher und Polygamisten.
Nach einem disziplinarischen Verstoß wurde
man in einer 3x3 Meter großen Dunkelzelle angekettet, die nach ihren
gelegentlichen Besuchern den Beinamen
„Schlangengrube” erhielt; nach einem mißglückten Ausbruch kam
zu der Kette noch eine Eisenkugel hinzu. 1884
wurde eine Gefängnisrevolte durch die
Frau des Gefängnisdirektors gestoppt, die
einen Wachturm erstieg und von dort aus eine
Maschinengewehr-Garbe auf die Gefangenen
abfeuerte. Nach der Schließung des Gefängnisses im Jahre 1909
unterrichtete man die Schüler der Yuma Highschool, deren
Schule abgebrannt war, einige Jahre lang in dem
Gebäude. Später war es ein kostenloses Asyl für
Wanderarbeiter („Hobos”) und während der Großen
Depression für Familien, die ihr Heim verloren
hatten.
*
Beim Abendessen in
einem kleinen mexikanisch geführten Restaurant bestelle ich
probeweise eine besonders scharfe Chili-Variante, die
mir dann prompt den Atem nimmt. Und sogar die dazu passende
mexikanische Biersorte scheint Feuer in sich zu haben!
- 35 -