Quellen: http://neplains.com/ProductImages/pcaz/pcazOldTucsonBridgeMarshalsOffice52987.jpg www.travelpod.com/photos/3/United States/Yuma.html
http://50states.s3.amazonaws.com/100_1_1024.jpg
Als
Filmliebhaber wollen wir es uns nicht nehmen lassen, über den
Gates-Pass von Tucson nach „Old Tucson” zu fahren,
einem Open-Air-Filmstudio speziell für Western. Das
Tucson der 1860er Jahre wurde 1939 für den Film ,Arizona’
(mit William Holden) so getreu und aufwendig
nachgebaut, daß seine Kulissen – über 50 Gebäude
– bis heute für hunderte von Filmen und TV-Serien genutzt werden
konnten, darunter ,Winchester ’73’
(1950) von Anthony Mann und die Serien ,Bonanza’
(1959-73) und ,High Chaparral’ (1967-71). Mit manchem
der Filme kamen auch neue Gebäude hinzu, so für
Howard Hawkes’ Filme ,Rio Bravo’ (1959), ,El
Dorado’ (1966) und ,Rio Lobo’ (1970) unter anderem
einen Saloon, eine Bank, eine Ranch und eine
Cantina. Old Tucson verdiente sich auf diese Weise
besonders seit den 1950er Jahren den Beinamen
„Hollywood in der Wüste”.
P.S.:
1995 brannten viele Gebäude ab und mußten neu errichtet werden; zu
dem Themenpark von 1990 mit Goldschürfen, Stunt-Übungen
sowie einem Museum für Schießeisen kamen später noch einige
Shows, Set-Touren, Tages-Camps und filmtechnische
Unterrichtungen hinzu. Kostümierte
Angestellte sollen sich nach dem Vorbild des Films ,Westworld’
(1973) andeutungsweise
wie der Androide (Yul Brynner) aufspielen
und die männlichen Gäste im Saloon zum Showdown
herausfordern.
Gegen Mittag
verlassen wir Tucson und fahren rund 400 km weiter durch Wüsten- und
Gebirgslandschaften bis Yuma
(„Wurfmesser”), eine nach der Sprache hiesiger
Indianerstämme benannte Stadt. Sie liegt am Colorado
River, der hier mit dem Gila zusammenfließt und
der Grenzfluß zwischen Arizona und Kalifornien
ist. Mich faszinierte seit Jahrzehnten der Name der Stadt und
mehr noch der beinahe kryptische Filmtitel
,3:10 to Yuma’ von Delmer Daves (mit Glenn Ford
und van Heflin). Auch wenn dieser ebenfalls in „Old Tucson”
gedrehte Film dann doch nicht hielt, was Titel und
wohl auch einige Standbilder versprachen,
wollte ich irgendwann einmal in Yuma vorbeischauen. So
machen wir denn jetzt für eine Übernachtung in
einem „Best Western” Station. Das Stadtbild von
Yuma wie schon das von Tucson prägen die vielen hellen
Gebäude in der Adobe-Bauweise (mit
ungebrannten Lehmziegeln, denen Stroh zugesetzt wurde).
Ihre dicken Wände speichern die Wärme, die sie
dann in der Nacht abgeben können; tagsüber ist es
drinnen angenehm kühl.
Es ist
ein unsäglich
heißer Tag, nach
Auskunft der Hotel-Angestellten sogar mit einer
rekordverdächtigen Temperatur um
50° Celsius
oder schon darüber. Was müssen bei
dieser infernalischen Hitze einst die Insassen des
berüchtigten Gefängnisses von Yuma durchgemacht
haben!
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