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Flug und Ankunft, Do. 16.8.90:
Gegen
11h30 fliegen wir in der beinahe überschallschnellen Trident mit
„Delta-Airlines” von Stuttgart ab. Wir sind in die
Business-Class aufgerückt, weil unser Tübinger
Reisebüro vergessen hatte, Sitzplätze für uns zu reservieren. Wie
schon bei einem anderen Business-Flug gefällt
uns aber die beflissene Bewirtung dort überhaupt
nicht und möchten wir die feudaleren Klassen in Zukunft
eher meiden. Während des einstündigen Aufenthalts in Amsterdam
kommen mehrere Putzkolonnen an Bord,
die teilweise im Leerlauf arbeiten oder die Arbeit einer
anderen Kolonne wiederholen.
Obgleich
wir im südlichen Atlanta, dem Hauptsitz von „Delta Airlines”,
zwischenlanden müssen, überfliegen wir den amerikanischen
Kontinent diesmal zunächst weiter nördlich als 1980
für New York. Und sehen so als erstes das wie menschenleere
kanadische Labrador unter uns liegen, mit etlichen langen
Gebirgsstraßen, von denen so manche plötzlich nicht
mehr weiter führt. Schon während des einstündigen
Aufenthalts in Atlanta werden wir vom Immigration
Officer zügig abgefertigt; anders als
damals sein Kollege in New York spricht er (auch) ein europäisches
Englisch. Der Start der nun viel kleineren
„Delta”-Maschine, die uns nach San Francisco
tragen soll, verzögert sich um 20 Minuten. Derweil
beobachten wir nicht ohne Bedenken, wie ein einziger
Mechaniker in ziviler Kluft an einer der
Turbinen herumwerkelt und mit einem Läppchen
flüchtig nachpoliert.
Die
Sitzreihen dieser Maschine sind nun unbequem eng, gleichwohl arbeiten
etliche Leute konzentriert an ihren Papieren. Einer füttert
seinen Laptop und läßt sich von einem neben ihm im Unterhemd
dasitzenden tätowierte Zeitgenossen anscheinend nicht stören.
Von Zeit zu Zeit funkelt drunten eine größere Stadt auf, einmal
ist es wohl Salt Lake City.
Wundervoll
der abendliche Landeanflug über San Francisco! Die
perlenkettengleich sich hinziehende Straßenlaternen schimmern
mitunter wie wasserüberflutet, um dann
wieder wie Straßsteinchen zu funkeln (so Ruth). Sekundenlang scheint
die Maschine über der Stadt zu stehen, bis sie in einem
angedeuteten Sturzflug zur Landebahn
hinunterschwenkt. – Die Flugzeit hat sich alles in allem, mit den
Zwischenaufenthalten, auf gut 18 Stunden belaufen.
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