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Bibliothek im „Museu João de Deus” (Lissabon)


Rechts: Denkmal in João de Deus’ Geburtsstadt São Bartolomeu de Messines
 

Quellen: http://aventuralx.blogspot.de/2012/07/museu-joao-de-deus.html                                      http://viajaredescobrir.blogspot.de/2013/03/portugal-sao-bartolomeu-de-messines_7155.html

 


Nach einer weiteren Viertelstunde Fußweg erreichen wir das „Museu João de Deus”. Die imposante Sta­tue des Dichters und „Kin­der­freun­des” ent­deck­te ich schon im nahgelegenen „Jardim da Estrela”, in dem einige mir unbekannte Bäume wachsen. Ich klin­ge­le nun an der Pforte; eine al­te Da­me führt uns in das Mu­se­um. Eigentlich ist dies eine Bibliothek, die offenbar frü­her auch als Schulraum gedient hat. Unsere Führerin wie­der­holt für uns mehrmals das eine Wort, „Bib­li­o­thek”, das nun frei­lich ein wahres Zauberwort für de Deus als Zeitgenossen von Fontanes Ro­man Der Stech­lin ist. Zum Ab­schied schenkt uns die Da­me ei­ne por­tugiesische Fibel, die ‚Cartilha Maternal ou Arte de Leitura’, die mit Hil­fe von Laut­grup­pen in das Le­sen und Schrei­ben einführt.
   Neben dem Museum hat man eine klei­ne, sicherlich nach der Methodik von João de Deus arbeitende Ausbildungsschule ein­ge­rich­tet. Um 1999 soll es in Por­tu­gal 30 solcher Vor­schu­len geben, und ein Jahrzehnt zuvor hätte man an ihnen noch 5000 Schü­ler im Alter zwischen 3 Monaten und 10 Jah­ren un­ter­rich­tet! Auch in Coimbra sehen wir einige Tage später die Aus­schil­de­rung für eine solche Vorschule, ansonsten trägt hier und da ei­ne Stra­ße den Namen un­se­res po­e­ti­schen „Kin­der­freun­des”.


Eine „Eléctrico”-Tram bringt uns dann auf langen gewundenen Wegen hinunter zur Baixa. Noch­mals steuern wir das Bairro Al­to an, doch lassen wir bald da­von ab, eines der hiesigen Fa­do-Lokale für Touristen aufzusuchen. Und auch die wenigen au­then­ti­schen Lokale kommen für uns nicht in Frage, da wir der ge­spro­che­nen Sprache leider nicht mächtig sind. Wer könn­te nach den ‚Ma­dre-Deus’-Untertitelungen in Wim Wenders’ ‚Lis­bon Story’ noch glauben, daß man auf das Ver­ständ­nis der Tex­te ver­zich­ten kann?

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