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GÓRTIS: Odeon






Gesetzestafeln von GÓRTIS (Ausschnitt)

Quellen: www.l2n.de/pictures/heraklion/gortys/IMG_9947_hp.jpg                                                                                           www.duhaime.org/Portals/duhaime/PropertyAgent/3064/Images/35.jpg


Mittw. 24.8.05:

Auf der Weiterfahrt gen Ierápetra an der Südküste halten wir uns längere Zeit bei Górtis/Gortýn auf, wo der älteste eu­ro­pä­i­sche Gesetzeskodex zum bür­ger­li­chen Recht gefunden wurde. Dieses Stadtrecht ist in einem archaischen Grie­chisch (aus dem 5. Jh.v.Chr.) in Kalksteinplatten eingemeißelt, die in rö­mi­scher Zeit in die Außenwand eines klei­nen rö­mi­schen Odeons ein­ge­las­sen wurden. Der Text verläuft „boustrophedon” („wie der pflügende Och­se”), d.h. je­de zwei­te Zei­le ist linksläufig und die Buch­sta­ben sind dann zudem noch in Spiegelschrift geschrieben. Inhaltlich geht es un­ter an­de­rem um den Sta­tus der Skla­ven, um Adop­ti­on, Hypotheken, Geldstrafen für Vergewaltigung oder das Mindestalter bei­der Ehe­partner (12 Jahre). Auf die­sem Gra­bungs­ge­län­de un­mittelbar neben der Fern­stra­ße befinden sich noch eine früh­christ­li­che Ba­silika und auf der nur müh­sam zu er­kra­xeln­den Akro­po­lis die Re­ste ei­nes Athenatempels. Am Flußbett wächst ei­ne im­mer­grü­ne Platane, unter der Zeus den Mi­nos ge­zeugt haben soll.


Kaum besucht in Górtis wird das weiterzurückgelegene und zertreute Gra­bungs­ge­lände jenseits der Fern­stra­ße, das zu den größten Grie­chen­lands ge­hört. Nach ei­nem Apollontempel kommen wir dort zu ei­nem Prä­to­ri­um, dem Pa­last eines rö­mi­schen Provinzgouverneurs, und se­hen zu, wie ei­ne ita­li­eni­sche Gra­bungs­mann­schaft das Terrain noch genauer son­diert und Schutt­hü­gelchen abträgt.


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