Quellen: www.mlahanas.de/Greeks/Mythology/OedipusAndTheSphinxVatican.html http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Thebeskouros.jpg
Do. 16.8.01:
Heute
geht es mit dem Mietwagen weiter gen Delphi. Die nächstliegende
Autobahnauffahrt führt nur in eine Richtung, so daß man
zunächst wieder ein Stück zurück nach Athen zu fahren hat, um
dann auf eine andere Abzweigung zu gelangen. Nach einer
Stunde nehmen wir eine Nebenstraße nach Theben,
obgleich die Stadt in unseren Führern als nicht besonders
attraktiv beschrieben wird. Zu verlockend aber sind Ödipus
und die Sphinx sowie Homers „Stadt der sieben Thore”, die in
seinem Schiffskatalog der ,Ilias’ an
militärpolitisch erster Stelle aufgeführt wird. Freilich
gibt es nur noch unansehnliche graue Reste vom mykenischen
Palast des Kadmos, der auf der Suche nach seiner Schwester
Europa einer Kuh begegnete und an der Stelle, wo sie
niederkniete, Theben gründen sollte. Alexander der Große
zerstörte die mit den Persern verbündete Stadt,
indem er die von den Thebanern erfundene „Schiefe
Schlachtordnung” zum ersten Mal an ihnen selber erprobte.
Nur das Haus des ein Jahrhundert zuvor verstorbenen
Lyrikers Pindar verschonte er.
Das
gegenwärtige Städtchen ist sehr lebendig. In einem überwiegend von
Männern frequentierten Kafeníon lassen wir uns zu einem Café
frappé nieder. Und besuchen danach das kleine Böotien-Museum
am Nordende des Kadmos-Burghügels.
Neben bemalten Tonsarkophagen und Zylindersiegeln,
die tatsächlich auf die phönizische Herkunft von
Kadmos (und Europa!) zurückweisen, beeindrucken uns vor
allem einige Kuroi, diese archaischen Statuen
von Jünglingen mit einem wundersam erstarrten und wie
für alle Zeiten offenen Lächeln.
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