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‚SCHNEEWITTCHEN UND DIE SIEBEN ZWERGE’
Disneys
Film (1937) schaue ich mir erst um 1953 als ungefähr Achtjähriger
an. Ich bin hoch entzückt, wie die Zwerge unter
fröhlichstem Gesang mit ihren Laternchen
im Gänsemarsch nach rechts hin – über einen daliegenden
Baumstamm? – zur Arbeit marschieren. Drollig
der Kleinste, der so verschlafen dreinschaut; und
wie graziös Schneewittchen die Betten
aufschüttelt.
Beim
Wiederbetrachten 1995: Der überkräftige „Hei-Ho”-Gesang der
kleinen Truppe ist wirklich hinreißend! Zwar marschieren
die Zwerge dabei nach rechts hin über den Stamm, gehen
aber nicht zur Arbeit, sondern kommen von daher, angekündigt
durch ihre riesigen, an die Bergwand geworfenen
Schatten. Neben vielen anderen Details und Szenen erkenne
ich nun außerdem wieder:
– die
schwarz und violett gekleidete Königin mit ihren weit geschwungenen
Augenbrauen und großen langbewimperten Augen, eine strenge
theatralische Schönheit, die mich damals stärker
beeindruckte als das etwas süßliche Schneewittchen,
dessen Stimmchen mir besonders beim Singen des
Putz- und Aufräumliedes vertraut wird;
– im
Dunkeln die vielen weißen Augenpaare der Waldtiere;
– den
kleinsten Zwerg („Seppl”) in seinem schlotternden Gewand, mit
blauen Puppenaugen und großen Segelohren; seine treu-doofen
Späßchen, wenn er im funkelnden Diamanten-Bergwerk sich
zwei Diamanten vor die dadurch wie vervielfältigten
Augen klemmt; wie er die glitschige Seife
einzufangen bemüht ist oder einen anderen Zwerg als Stelze
benutzt und von Schneewittchen Extraküßchen
zu erschleichen sucht;
– wie
die Königin, beobachtet von dem Raben im Totenschädel, sich in
eine krallenfingrige Hexe verwandelt und etwas
von einem „Todesschlaf” krächzt; und wie die
lauernden Geier mit gierigen Augen der Hinuntergestürzten
kreisend folgen.