Home
Impressum
RUTH FLEIGS GALERIE
Schulkinder malen
Bilderbuch Rob. Rabe
Kritzel-Kratzel
HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
Filme im Unterricht
Wochenschauen
Vorfilme, Vorschauen
Mein Lieblingskino
Tarzan & Co
Odysseus' Fahrten
Deutscher Kriegsfilm
V Mitschüler/Schulen
VI Germanistica



Maureen O'Sullivan und Johnny Weissmueller in
TARZAN, DER AFFENMENSCH (1932)








Allzu starre Krokodilsaugen in TARZAN, DER AFFENMENSCH

 

Weitere Kinos und Filme meiner Kindheit

 

Eines der Kinos bringt meist „Abenteuer-” oder „Wildwest­filme”. Ich besuche es vor allem als Acht- bis Elf­­jä­hri­ger (1953-56) wäh­rend mei­ner sonn­täg­li­chen Ab­stecher zur Oma, die mir regelmäßig die 50 Pfen­­nig für eine Kinokarte spen­diert. Zusammen mit Wolf­gang und ein, zwei an­de­ren Ka­me­ra­den gehe ich ge­gen halb drei beschwingt die breite Bun­des­stra­ße hin­unter, wo sich nach un­ge­fähr 20 Minuten zur Lin­­ken das Ki­no zeigt. Oft ste­hen wir Kinder dort in dich­ter Trau­be an, bis endlich der Saal ge­öff­net wird.

   Viel Unruhe, Zurufe und Hin- und Herlaufen, bis es drinnen dunkel wird; ver­einzelte Auf­schreie dann noch bei ge­fähr­li­chen Si­tu­a­ti­o­nen oder stür­mi­sches Ge­lächter bei Filmen wie ‚Dick und Doofund ‚Fuzzy. Dann und wann lachen kleine­re Kinder an un­pas­sen­der Stelle auf. - Auf dem Heim­weg, im­mer noch erregt, er­zählen oder spielen wir die wilde­sten Filmsituati­onen nach. Im­­mer wie­der ver­sucht sich ei­ner von uns – auch ich? – an Tar­zans Schrei.


TARZAN’


Aus dieser Serie sehe ich hier ungefähr ein Dutzend Filme, meist mit Johnny Weiss­mül­ler, aber auch schon mit Lex Bar­ker. Weissmüller mag ich lie­ber, er kann so kindlich und so lieb­lich doof dreinschauen, be­son­ders wenn ihm die rei­zen­de Jane et­was zu erklären sucht. Auch das Äff­chen <„Tschi­ta”> erhei­tert uns immer wieder und sorgt in allzu span­nen­den Ka­mpfes­sze­nen für ein befrei­endes Auflachen. Dann ist da noch „Boy”, der eher zu uns im Saale ge­hört und aus vie­len Ge­fah­ren gerettet wer­den muß. Ein­zel­sze­nen aus der Erinnerung:

 

Furchterregend die wütend heran­stür­mende Elefantenherde, die im Negerdorf die Hütten und auch man­chen Ein­ge­bo­re­nen zer­tram­pelt. Heim­tü­ckisch die kaum sichtbaren oder wie träge da­liegenden Kro­ko­di­le, die aber darauf lau­ern, daß je­mand ins Was­ser abrutscht oder beim Kampf aus dem Boot fällt: Wie schnell sie dann zur Stelle sind und das ver­zwei­felt um sich schla­gen­de Op­fer auf gräßlich un­wi­der­steh­li­che Art zu sich zie­hen! Zum Fürchten die eben­falls gut ge­tarn­ten Kopf­jäger, die aus dem Hin­ter­halt ih­re Pfeile abschießen oder je­man­dem ei­nen Speer in den Rü­cken wer­fen. Vor al­lem trifft es die armen wehr­lo­sen schwar­zen Trä­ger, die als Nachzügler nie­dergemacht oder aus der Ko­lon­ne her­aus weg­ge­fan­gen wer­den, zap­pelnd in einer hoch­schnel­len­den Fußfalle. Heulend stürzen sie auf engen Ge­birgs­pfa­den mit ih­rer Last ab. Tarzan nun muß ge­le­gent­lich mit ei­nem Lö­wen kämp­fen, den er in den Schwitzkasten nimmt und dann er­sticht; oder mit ei­nem Kro­ko­dil, das er, wie in au­fre­gen­den Un­ter­was­ser­auf­nah­men zu sehen, trotz wil­de­ster Um­dre­hungen fest umklammern kann. Dann schwingt er sich wie­der ein­mal von ei­ner Li­a­ne zur an­deren, w­obei aber manch­mal et­was nicht stimmt, die Bewegung un­ter­bro­chen oder zu­sam­men­ge­stü­ckelt wirkt. In den Ru­he­pau­sen, in de­nen Tar­zan auch einige Sät­ze wech­selt, la­gert er mit Jane und Boy an ei­nem Dschun­gel­teich, der wie ein Fleck­chen Süd­see­in­sel aus­sieht.


- 15 -

Zurück

Weiter
Top
http://www.fleig-fleig.de/