Nach
der Hafenrundfahrt besucht unsere Gruppe noch die einige Kilometer
weiter östlich gelegene Repulse-Bay
von Hongkong Island. Man führt uns sogleich zu dem bei einem
kleinen Badestrand errichteten Tempel mit einer Statue der
daoistischen Himmelsgöttin Tin Hau. Sie gilt als Schutzpatronin der
Fischer und Seefahrer und hat in Hongkong Dutzende anderer
Tempel oder auch private (Balkon-)Tempelchen erhalten.
Leider scheint diese Tempelanlage in ihrer Farbenschrillheit
und mit ihrem Sammelsurium von Glücksgottheiten und
materiellen Glücksbringern auf den
Walt-Disney-Geschmack vieler kleiner und wohl auch großer
Badegäste abzuzielen. Wie einige andere Besucher lassen
wir beide den Tempelbezirk sogleich links liegen und
wandeln bei einer vorabendlichen Lufttemperatur von
25° barfuß auf dem schmalen feinen Sandstrand.
Die See liegt friedlich da, laut unserer Reisebegleiterin ist die
Taifun-Saison soeben zu Ende gegangen. Sie
erwähnte noch, daß bei einer Taifunstärke der
Kategorie 8 alle Arbeitnehmer und Schulkinder schon bei der
Kategorie 3 frei hätten.
Die
hier wie vor anderen Stränden zu bemerkenden halbkreisförmig
angeordneten Bojen markieren eine durch Hainetze
gesicherte Grenzlinie. Sie sollen nicht nur die Badenden
vor Haien schützen, sondern auch die Haie vor den Fischern,
die ihnen die als Delikatesse sehr begehrten Flossen abschneiden
(und den so verstümmelten Fisch oft einfach ins Meer zurückwerfen).
*
Erst
jetzt, bei schon einbrechender Dunkelheit, werden wir alle zu unserem
letzten Hotel auf der nördlich von Hongkong Island gelegenen
Halbinsel Kowloon ('Neun Drachen') gebracht. - Wir
beiden durchstreifen zuletzt noch das umliegende Viertel. Von ihren
Müttern begleitete Kleinkinder tollen hier auf einem
erleuchteten winzigen Spielplatz herum; vor einer wie üblich
garagenkleinen Auto-Motor-Werkstatt sitzt zeitungslesend
ein wartender Kunde auf einem Bambusstuhl;
ein letztes Mal studieren wir die uns immer noch
überraschenden Meeresfrüchte eines Delikatessengeschäfts
und meiden ein andermal diese verlockenden, aber
äußerst spärlich beleuchteten Seitengassen.
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