Wir
kommen auch an einigen Nebenprodukten der Seidenweberei vorbei. In
einer Schale liegen viele frisch abgetötete Puppen, die man für
Kosmetika oder Medikamente (u.a. gegen Entzündungen
und Atemwegserkrankungen) verwendet, als proteinreiches Tierfutter
nutzt oder auch als - gegrillte - Delikatesse
zubereitet. Eine Arbeiterin ist mit Zwillingskokons
beschäftigt, die man nicht abwickeln kann, sondern zur
Seidenfüllung von Betten verarbeitet. Auf dem einen Photo
rechts ist zu sehen, wie einige aus unserer
Reisegruppe sich daran versuchen, die
vliesartige Masse dieser Zwillingskokons zu einer dünnen Lage in die
Länge und Breite auseinander zu ziehen.
Wie
in Xian für Jade lernen wir hier für Seide einige Echtheitsproben
kennen, die wie dort unser Vertrauen in die nachfolgenden
Kaufangebote erwecken sollen: Naturseide ist
schwer entflammbar, weshalb man mit einem Feuerzeug den Stoffrand
oder einige Fasern anzünden und höchstens ein
schwaches Aufglimmen bemerken dürfte -
Kunstseide hingegen soll wie Zunder brennen! Eher praktikabel
ist die Probemethode, den Stoff zu knittern,
wonach er sich rasch wieder von selber glattziehen
muß; oder ihn kräftig gegeneinanderzureiben,
wobei man keine elektrische Aufladung
verspüren dürfe. Käseliebhaber können sicherlich gut die Probe
auf den leicht parmesanartigen Geruch
der natürlichen Seide machen.
Das
Angebot in den hiesigen Verkaufsräumen ist ziemlich komplett, es
reicht von der traditionellen
Chinesischen Seidenrobe (Hanfu)
und ihren T-Shirt-Varianten bis hin zu Seidenschals oder Bettwäsche.