Quellen: Cao Jun, 'Macht in den Tod' (Xian 2006), Abb. S. 78f. http://static.panoramio.com/photos/original/30075244.jpg
www.flickr.com/photos/canadiandragon/3662359204/
Die
ebenfalls 1976 entdeckte U-förmig angelegte "Grube 3" ist
vergleichsweise winzig, zehnmal kleiner als "Grube 2". Sie
enthält die Kommandozentrale der
Terrakotta-Armee und liegt hinsichtlich der
Schlachtaufstellung im Schutz der beiden anderen
Gruben. An die 70 gepanzerte Krieger und ein
Streitwagen mit vier Pferden sind hier versammelt. Nur diese
Quadriga mit ihrer Besatzung steht in Kampfrichtung der
Hauptarmee nach Osten hin, während die meisten anderen
Soldaten auf die Mitte des Raumes hin angeordnet sind, wo
einige hohe Offiziere stehen. Viele
Krieger trugen einst die bronzenen Ehrenwaffen ("shu")
einer Wache oder Leibgarde. Tierknochen in der Grube
deuten auf Opferzeremonien hin, wie sie vor einer Schlacht
üblich waren.
*
In einem
Ausstellungsraum des Untergeschosses des Museums umlagern
Menschentrauben die beiden zweirädrigen Bronzewagen, die man 1980 in
einer Grube nahe beim Grabtumulus des Ersten Kaisers fand.
Die oben abgebildete Quadriga, ein Streitwagen mit atypischem
Baldachin und stehendem bewaffnetem Wagenlenker
wird als "Hochwagen" bezeichnet und die andere Quadriga als
"Komfort-" oder "Reisewagen"
des Ersten Kaisers. Das Dach dieser Quadriga hat die längliche
Form eines Schildkrötenpanzers und ihre
kastenförmige Kabine ist mit kleinen
Schiebefenstern und Löchern zur Regulierung der
Belüftung ausgestattet; der unbewaffnete
Wagenlenker nimmt eine kniende Position
ein. Beide Wagengespanne und ihre Lenker sind äußerst detailliert
und sorgfältig im Maßstab 1:2 ausgeführt.
Jedes Gespann soll aus gut 3000 gegossenen bronzenen
Einzelteilen zusammengesetzt sein, Teile des Zaumzeugs sind aus Gold-
und Silberröhrchen gefertigt. Die Wagen
wurden vielfarbig bemalt und mit Motiven wie
Gewitterwolke sowie Drache und Phönix als den kaiserlichen
Tieren dekoriert.
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