Quelle für das obere Photo: www.greatwallforum.com/forum/jinshanling/5-jinshanling-photos.html
Wie aus vielen Waffenfunden im Umkreis der Jinshanling-Mauer hervorgeht, mußte sie an diesem Abschnitt häufig verteidigt werden. Einige Raffinessen wurden 1569-83 bei der Erweiterung der Mauer durch den General und Militärstrategen Qi Jiguang vorgenommen, dem zu Ehren man vor dem erwähnten Zhuanduokou-Turm ein Reiterstandbild errichtet hat. Dazu gehören kleinere Schutzmauern auf der Großen Mauer selbst, über deren Funktion man sich bis heute nicht einig ist: Vor und nach 16 der 67 Wehrtürme hat man quer auf dem großen Mauerweg, bis zu einer Breite von zwei Dritteln des Weges, diese kleinen Mauern mit Schießlöchern für Bogenschützen erbaut. Jede Schutzmauer war in sich gestaffelt, je nach Länge des Hanges hatte sie zwischen 7 und 15 hintereinandergesetzte Segmente. Während die einen sie primär für Deckungsmauern gegen seitlichen Beschuß halten, interpretieren andere sie als reine Sperr- und Abwehrmauern gegen einen schon auf die Mauer gelangten Feind, der gleich danach jene Wehrtürme angreifen würde. Ebendieser Auffassung ist auch ein chinesischer Militärhistoriker, der dies in einem TV-Videofilm für den sogenannten Generalturm (Sitz des Kommandanten) demonstriert.
Qi Jiguang ließ sodann an einer Seite des "Generalturms" noch eine 200 Meter lange und 3 Meter hohe Steinmauer anlegen. Sie sollte die feindliche Kavallerie stoppen, die an dieser Stelle des Geländes sonst bis auf die Hügelspitze hätte vorstoßen können. Noch heute findet man im Umkreis des Pferdewalles gelegentlich "Krähenfüße", die vor einem Gefecht überall dort ausgestreut wurden.
Der von dem zentralen "Generalturm" senkrecht hinunterführende längere Mauerabschnitt (s. Plan S. 15) sollte es ermöglichen, die von unten her Angreifenden schon früh von beiden Seiten her zu bekämpfen. Die Mauer war dafür speziell zugerüstet, zudem konnte ihr Abschlußturm nach allen Himmelsrichtungen hin verteidigt werden. Flankiert wird dieser Turm von zwei in Sichtweite liegenden runden Signaltürmen, die mit Rauchzeichen oder in der Dunkelheit mit Feuer auf den anrückenden Feind aufmerksam gemacht und auch dessen Stärke gemeldet hätten.
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