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V Mitschüler/Schulen
Alt-Walsum 1951-53
OB-Holten 1953-55
OB-Sterkrade 1955-65
VI GERMANISTICA



Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Oberhausen-Sterkrade (um 2017)
Der restaurative Schriftzug 'Deo Musis Patriae' wurde erst 1955 anlässlich der 50-Jahr-Feier
der ursprünglich an der Steinbrinkstraße gelegenen Schule angebracht.



Das im September 1909 an der Wilhelmstraße errichtete Schulgebäude mit dem Söller unterhalb des Stadt­wap­pens. Hinten rechts das inzwischen denkmalgeschützte Fördergerüst der Ze­che Sterk­ra­de, auf der ich wie manch anderer Gymnasiast in den großen Ferien Handlangerdienste verrichtete
Quellen: www.fvs-gymnasium.de/images/graphics/bilder/Freiherr_neu.jpg    Rechts: Ansichtskarte (postalisch wohl bis 1921 gelaufen)

Vor Unterrichtsbeginn warnt uns bei tumultuarischem Lärm der den „Türdienst” versehende, draußen im Flur wartende Klassenkamerad laut rufend vor dem herannahenden Lehrer; und ruft uns unmittelbar vor des­sen Eintritt ein militärisches „Achtung!” zu. Wir haben dann an unseren Plätzen zu stehen und den Gruß des Eingetretenen zu erwidern, der in der Regel noch ein militärisch-knappes Setzen!” folgen läßt. Bei grö­ße­ren Verspätungen sitzen wir wartend auf unseren Plätzen; längst schon ist es still in den Fluren, als der Lehrer leise – und nun unangekündigt – rasch ins Klassenzimmer tritt.

   Wird der Unterrichtende einmal mitten aus der Stunde weggeholt, beauftragt er einen für ihn besonders zuverlässigen Mitschüler, aufzupassen und die Namen etwaiger „Störer” zu notieren. Wir wissen bald, wie weit wir bei diesem oder jenem unserer Aufpasser gehen können.

   Die Kühnsten unter uns nutzen die Gelegenheit, um in dem eventuell auf dem Pult liegengebliebenen Notizbuch des Lehrers nach den eigenen mündlichen Noten zu suchen. Riskiere ich es nicht auch einmal? Ja, wohl bei „Hammer”, der uns über unseren mündlichen Leistungsstand weithin im unklaren lässt und uns oft nur die katastrophal schlechten Benotungen höhnisch zuruft.


Noch während des Klingelzeichens zum Ende der Stunde können und wollen wir es uns bei einigen Lehrern erlauben, Bücher und Hefte sofort zuzuklappen, eben noch hinhörend, was uns der Betreffende mit er­höh­ter Stimme als notdürftige Abrundung anbietet oder an Hausaufgaben mit auf den Weg gibt. In der Regel geben wir zwar sogleich erste Anzeichen des Aufbruchs, lösen uns vom Text und richten uns auf, fol­gen aber noch einigermaßen höflich den letzten Ausführungen. Bei dem einen oder anderen gestrengen Studienrat haben wir uns so zu verhalten, als hätte es gar nicht geklingelt, sollen mit konzentrierter Miene bei der Sache bleiben, bis wir endlich, manchmal erst nach Minuten, förmlich entlassen werden.

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