Unter
den Jagdfliegern, die wie wir damaligen Pfadfinder meist im Zeltlager
lebten, dürfte ich zum ersten Mal einen erklärten
metaphysischen
Nihilisten
gesehen haben. Es ist der von Horst Frank gespielte Flieger, ein Ass
im Beenden der Satzschlüsse seiner so zögerlich wie phrasenhaft
argumentierenden Kameraden. Wie der desillusionierte Nachtwächter in
meinem späteren Lieblingsroman ,Nachtwachen.
Von Bonaventura’ (1804
von August Klingemann) bemerkt er einmal: „Wir sind alle Sätze,
die nicht zu Ende gesprochen werden; da kommt der liebe Gott ins
Stottern”. Und erklärt noch sterbend, mit durchschossenem Hals:
„Der Sand weht und deckt alles zu. Komisch – aber jetzt beruhigt,
dass nichts bleibt.”
*
Die
Filme, die ich dann als Jugendlicher sah, haben
mich
– bis auf einige Ausnahmen wie Bernhard Wickis ‚Die
Brücke’ (1959)
oder Marcel Camus' ‚Orfeu
Negro’ (um
1962 gesehen) – nicht annähernd mehr so beeindrucken können.
Nicht nur war ich nun abgebrühter, auch mein Blick war schon so
geschult, dass ich die (emotionalen) Manipulationen in Filmen wie
‚Vom
Winde verweht’ durchschaute,
verwünschte und so manches
Mal vorzeitig
den Kinosaal verließ.