Quellen: http://en.wikipedia.org/wiki/File:RainbowBridge_%28Texas%29.jpg http://cache.daylife.com/imageserve/05NE52Z1uig11/610x.jpg
In
Texas begegnen einem nicht so häufig wie sonst in den USA von Armut
gezeichnete Menschen und abgerissene Gestalten, doch in und um Port
Arthur durchfahren wir wieder einmal unfaßbar verwahrloste
Straßenzüge. Mehrmals zeigen sich hinter einem schon
verfallenden Haus ein oder zwei andere ältere
Vorgänger, die man auf demselben Besitz einfach stehen und verrotten
ließ - Land scheint es hier immer noch reichlich und preiswert
genug zu geben. Ihren eigenen Südstaaten-Charme hingegen haben die
meist bescheidenen Holzhäuser und Hütten
mit den gesellig angelegten Veranden („porches”), die gen
Louisiana zu immer öfter zu sehen sind und uns verlocken, noch ein
Stück weiter in diese Richtung zu fahren. 1980 hatten wir nur
New Orleans und Umgebung kennengelernt.
So
schlagen wir den Weg nach Orange ein und erblicken bald hinter Port
Arthur die beeindruckend steil den Neches überspannende
„Rainbow-Bridge”. Die 1938 eröffnete Brücke
erhielt eine Durchfahrthöhe von 54 Metern, um sie für den damals
höchsten Flottentanker der Navy passierbar
zu machen, der sie jedoch niemals durchfuhr. Seit einigen Jahren ist
sie nur noch für den südwärts auf Port Arthur zuführenden
Verkehr geöffnet; für Orange nehmen wir die nebenan
erbaute neuere „Veterans' Memorial Bridge”.
Wir
befinden uns immer noch in der Erdölregion des „Golden Triangle”
und befahren nach einiger Zeit nur noch Nebenstraßen, die uns
wiederholt an riesige umzäunte Raffinerien und
Lagerstätten für das Schwarze Gold bringen. Ironischerweise beginnt
gerade hier die Benzinanzeige unseres Mietwagens
aufzuleuchten und findet sich weit und breit kein Hinweis auf eine
Tankstelle; offenbar haben die Ölgesellschaften
ringsum für ihre Mitarbeiter eigene Zapfsäulen. Als ich zum
besseren Überblick über die flache, von Bayous gesäumte
Küstenlandschaft aus dem Auto trete, werde ich von
einem gewaltigen Mückenschwarm eingehüllt; und bin schon wieder,
bevor auch nur eine Mücke zustechen kann, zurück ins Auto
gesprungen. Denn in Texas gibt es die gefährliche Gelbfiebermücke
(Aedes
aegypti),
die von Afrika über Mexiko bis hierher
vorgedrungen ist - die ganze Region hat denn auch den Spitznamen
„Mosquito Triangle” erhalten. Es dauert noch eine
gute Viertelstunde, bis uns der Fahrer eines anderen
Autos den Weg zur nächsten Tankstelle weisen kann. Danach wird
es Zeit, daß wir über Beaumont unsere letzten Stationen
Huntsville und Dallas ansteuern.
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