Home
Impressum
Ruth Fleigs Galerie
Schulkinder malen
Kritzel-Kratzel
Horst Fleigs Texte
I  Philosophica
II  Reiseberichte
Finnland Sept. 08
Andalusien Sept. 06
Kreta Aug. 05
Sizilien Aug. 03
Griechenland Aug. 01
Ithaka-Peloponnes 97
USA: 1980+1990+2000
Städtetrips:
Davos/Sils 07
Prag Juni 06
Lissabon/Sintra 99
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen














Galveston unter dem Freibeuter Jean Laffite (Bildmontage)

Galveston und der Hurrikan vom 8.9.1900

Quellen: www.ghosttoursofgalvestonisland.com/JeanLafitte.htm           www.galvestonhistory.org/1900_Great_Storm_Theater.asp   www.ritainfo.com/1900-galveston-hurricane.html


Fr. 25.8.:

 

Heute machen wir von Houston aus eine Ausfahrt nach der alten Hafenstadt Galveston, die auf der gleich­na­mi­gen langgestreckten Insel am Golf von Mexiko liegt. Nach dem Bau eines für Hoch­see­schif­fe be­fahr­ba­ren Kanals, der die Bucht von Galveston mit Houston verband, rückte Hou­stons Ha­fen sel­ber zu ei­nem der größten Umschlagplätze der Welt auf (besonders für Baumwolle und die Pe­tro­che­mie der Golf­re­gion).

   Unsere Anfahrt mit dem Mietwagen dauert länger als die übliche Autostunde. Auf halbem Wege über­rascht uns nämlich auf dem „Gulf-Freeway” ein so heftiger Gewitterregen, daß wir wegen der stark ein­ge­schränk­­ten Sicht in die nächste Parkbucht einbiegen und dort das Abklingen des Unwetters ab­war­ten. Die mei­­sten Texaner fahren wie unbeeindruckt weiter.


Galveston hat eine sehr bewegte Geschichte. Die Siedlung wurde 1816 als Stützpunkt von Piraten an­ge­legt und später von Freibeutern ausgebaut, die im Auftrag von Mexiko auf Kaperfahrt gegen spa­ni­sche Schiffe gin­gen. Der bekannteste unter ihnen war Jean Laffite, der auch als Schmuggler und Skla­ven­händ­ler tätig war; die in den Südstaaten begehrten schwarzen Sklaven verkaufte er an Zwi­schen­händ­ler wie den Alamo-Hel­den Jim Bowie. Als der Gouverneur von Louisiana ein Kopfgeld auf Laf­fite aus­setz­te, verdoppelte dieser die Summe für den Kopf des Gouverneurs. 1817 rief Laffite Galveston als das „Piratenkönigreich” Campeche aus, wurde jedoch einige Jahre später nach einem Angriff auf ein amerikanisches Schiff von der US-Kriegs­ma­rine von dort vertrieben.

   Mitte des 19. Jahrhunderts ließen sich in der Region um Galveston hunderttausende von Ein­wan­de­rern nie­der, darunter viele deutsche, und einige Jahrzehnte später war Galveston die größte Stadt in Te­xas und im Pro-Kopf-Einkommen die viertreichste Stadt der USA. Wegen der exponierten La­ge in dem von tro­pi­schen Wirbelstürmen heimgesuchten Golf von Mexiko und der geringen Höhe über Mee­res­ni­veau mahn­te man wiederholt den Bau einer mächtigen Schutzmauer an, zumal die mit Gal­ve­ston kon­kur­rie­ren­de Ha­fen­stadt Indianola, das „Karlshafen” deutscher Immigranten, 1886 nach einem zwei­ten ge­wal­ti­gen Hur­ri­kan zur Geisterstadt geworden war. Es blieb bei diesen Forderungen, und so traf denn Anfang September 1900 ein verheerender Hu­rrikan auf die ungeschützte Stadt, tö­te­te über 7.000 der 38.000 Einwohner und zer­stör­te zwei Drittel der Gebäude. Galveston hat sich davon bis heu­te nicht erholt, trotz der bald nach der Ka­ta­stro­phe errichteten Schutzmauer, der Ansiedlung zehn­tau­sen­der von Immigranten insbesondere aus Ost­eu­ro­pa, der Freigabe von Glücksspielen, der auf­wen­di­gen Re­stauration der verbliebenen viktorianischen Villen und der jüngsten Zurüstung zu ei­nem Ba­de­ort.

- 76 -

ZurückWeiter
Top
http://www.fleig-fleig.de/