Quellen: http://en.wikipedia.org/wiki/Stanley_Marsh_3 ww.skyscrapercity.com/showthread.php?p=44021940
Wir
fahren zurück bis Wichita Falls und nehmen dort für Amarillo den
Highway US 287, der vom Golf von Mexiko bis zur kanadischen
Grenze führt. So geht es die nächsten Stunden durch die
gleichförmig-grandiosen Prärien und Hügellandschaften
der Great Plains, immer vorbei an Weizenfeldern und
Rinderherden. Einmal erblicken wir eine
Sammelstelle für eine schätzungsweise
tausendköpfige Herde und öfter zu
Dutzenden diese ziegenähnlichen, ständig vor sich
hinnickenden kleinen Ölpumpen. Auf
halbem Wege treten wir in den „Texas Panhandle” ein,
den kleinen rechteckig zugeschnittenen
„Pfannenstiel” dieses Staates, dessen Zentrum
Amarillo ist.
Das
Panhandle-Gebiet gilt als das konservativste der Vereinigten Staaten.
Um so erfreulicher ist gleich bei der Einfahrt
der überraschende Anblick etlicher Schilder, die von
Straßenkünstlern wie Stanley Marsh erstellt
wurden. Der oben abgebildete „Dog
Soldier”,
der im Vorüberfahren nur
unscharf ins Kamerabild kam, bezieht sich auf eine
stammesübergreifende
Kriegerkaste der Cheyenne, die maßgeblich zur
Niederlage Custers am Little Bighorn beitrugen
und von denen sich etliche zuletzt in den
Panhandle zurückziehen mußten. Ihre „Dog
Warriors” sahen sich als vom Großen Donnervogel
persönlich berufen und griffen in Kämpfe nur
ein, wenn eine Niederlage drohte oder eine Nachhut
nötig wurde. Um ihre Kampfbereitschaft auf
Gedeih und Verderb zu signalisieren, pflockten sich einige
von ihnen im Angesicht des Feindes eigenhändig
an einer Hundeleine fest, von der sie nur ein anderer
Stammeskrieger losschneiden durfte.
„Amarillo”
bedeutet spanisch
„gelb” oder „fahl”. Nach der einen Lesart bezieht sich
dies ursprünglich auf die (ocker-)gelbe Färbung
des lehmigen Bodens und auch der hiesigen Flüsse, so des
südlich von Amarillo entspringenden Red
River.
Nach der anderen Lesart und dem vorherrschenden
Selbstverständnis der Amarilloans ist damit das Gelb
hiesiger Wildrosen gemeint und somit das
Texaslied:‘The
Yellow Rose Of Texas’.
Mir klang das Liebeslied als Elf- oder Zwölfjähriger
noch lange hinterher, nachdem ich es auf einer
niederrheinischen Kirmes in der deutschen Kurzversion von
Bruce Low gehört hatte: „Wenn die Sonne scheint in
Texas und alle Rosen blühn ...”
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