Quellen: http://farm4.static.flickr.com/3124/2522893766_904d590bfb.jpg www.postcrossing.com/postcards/US-493959 www.barbwiremuseum.com/images/bwcollage1.gif
Mittw. 16.8.2000:
Für
Oklahoma City haben wir eine weitere Übernachtung gebucht und nehmen
uns heute den Besuch einiger für die Region einschlägiger
Museen vor. Zunächst geht es zu dem Museumskomplex „National
Cowboy Hall of Fame and Western Heritage Center”.
In der Eingangshalle steht die berühmte und immer noch
frappierende monumentale Gipsskulptur ‘The End of the Trail’.
James Earl Fraser hat mit diesem Indianer, der in einem
(Schnee-)Sturm auf seinem erschöpften Pferd in
sich zusammengesunken ist, zugleich
eine Ikone des „Trail of Tears” erschaffen, des Unterganges eines
Volkes und seiner Kultur.
An
einer Ausstellung zur Geschichte und Lebensweise der Cowboys
fasziniert mich wider Erwarten die riesige Kollektion von
Stacheldraht! An die tausend Varianten
könnte man hier in Augenschein nehmen. Dieser erst in den 1870
Jahren erfundene Umzäunung veränderte
mit einem Schlag den Charakter des vorher offenen
Weidelands und wurde bald „devil's
rope” genannt.
Nach den einen stammt die Bezeichnung von
Tierschützern, die gegen die ersten schmerzlichen
Erfahrungen des Viehs mit diesem Draht protestierten,
nach anderen von den in ihrer Freizügigkeit ein weiteres Mal
beschnittenen Indianern. Und wieder
andere bringen sie in Zusammenhang mit
dem „Fence War” der 1880er Jahre, als sich Viehzüchter ohne
Landbesitz gegen die zaunziehenden
Rancher zur Wehr setzten. Jedenfalls waren auch die Cowboys
davon betroffen, die teilweise einen Zusatzjob erhielten
(„Fence Riding”), später aber massenhaft
entlassen wurden und das Land unsicher machten.
Im
Abendlicht dazuliegen scheint in einem anderen Museumstrakt ein
charmantes Westernstädtchen, dessen Gebäude wie Saloon,
Schule, Schmiede und Bank möglichst authentisch nachgebaut und
möbliert wurden. Einige Häuser kann man betreten.
Wir
fahren weiter zu dem in der Nähe liegenden „Omniplex”-Museum.
Wie so viele amerikanische Museen enthält es auch eine für
Kinder konzipierte Technik-Abteilung, die unter anderem den
Dopplereffekt und Foucaults Pendelversuch nachvollziehbar
macht.
Zuletzt
besuchen wir das zu diesem Komplex gehörende kleine „Red
Earth Museum”,
das ebenfalls Schulklassen
offensteht und in die Indianerkulturen
einführt. Beeindruckend die Sammlung von „Cradleboards”,
die es der Squaw erlaubten, mit dem Baby auf dem Rücken der
Arbeit nachzugehen, es sicher abzulegen
oder in ein Geäst zu hängen. Dem mehr oder minder fest
verschnürten Kleinkind, das oft nur noch den Kopf
bewegen konnte, mitunter aber die Hände
für ein beigebundenes Spielzeug freihatte,
sollte dieses Traggestell Rückgrat und Muskulatur
kräftigen (nicht selten wurde dabei freilich -
bei manchen Stämmen gezielt - durch Kopfbinden
der Schädel deformiert). In der Regel hatte das „Cradleboard”
eine Fußstütze und einen Kopfschutz, während
Machart und Dekor sich von Stamm zu Stamm unterschieden.
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