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James Earle Fraser: ,The End of the Trail’ (1915)
„National Cowboy Hall Of Fame”, Oklahoma City





Links: Kiowa-Frau mit „Cradleboard”
Rechts: Amerikanische Stacheldraht-Kollektion

Quellen: http://farm4.static.flickr.com/3124/2522893766_904d590bfb.jpg                    http://l.yimg.com/g/images/spaceball.gif             www.barbwiremuseum.com/images/bwcollage1.gif                                                                                                                           


Mittw. 16.8.:

 

Für Oklahoma City haben wir eine weitere Übernachtung gebucht und nehmen uns heute den Besuch einiger für die Region ein­schlä­gi­ger Museen vor. Zunächst geht es zu dem Museumskomplex „National Cowboy Hall of Fame and Western Heritage Cen­ter”. In der Eingangshalle steht die berühmte und immer noch frappierende monumentale Gipsskulptur ‘The End of the Trail’. James Earl Fraser hat mit diesem Indianer, der in einem (Schnee-)Sturm auf seinem erschöpften Pferd in sich zu­sam­men­ge­sun­ken ist, zu­gleich eine Ikone des „Trail of Tears” erschaffen, des Unterganges eines Volkes und seiner Kultur.

   An einer Ausstellung zur Geschichte und Lebensweise der Cowboys fasziniert mich wider Erwarten die riesige Kollektion von Sta­chel­draht! An die tausend Varianten könnte man hier in Augenschein nehmen. Dieser erst in den 1870 Jahren erf­un­de­ne Um­zäu­nung ver­än­derte mit einem Schlag den Charakter des vorher offenen Weidelands und wurde bald „devil's rope” genannt. Nach den ei­nen stammt die Be­zeich­nung von Tierschützern, die gegen die ersten schmerzlichen Erfahrungen des Viehs mit diesem Draht pro­te­stier­ten, nach anderen von den in ihrer Freizügigkeit ein weiteres Mal beschnittenen In­dia­nern. Und wieder andere brin­gen sie in Zu­sam­men­hang mit dem „Fence War” der 1880er Jahre, als sich Viehzüchter oh­ne Landbesitz gegen die zaun­zie­hen­den Ran­cher zur Wehr setzten. Jedenfalls waren auch die Cowboys davon betroffen, die teilweise einen Zusatzjob erhielten („Fence Rid­ing”), spä­ter aber massenhaft entlassen wurden und das Land unsicher mach­ten.

   Im Abendlicht dazuliegen scheint in einem anderen Museumstrakt ein charmantes Westernstädtchen, dessen Gebäude wie Sa­loon, Schu­le, Schmiede und Bank möglichst authentisch nachgebaut und möbliert wurden. Einige Häuser kann man be­tre­ten.    

 

Wir fahren weiter zu dem in der Nähe liegenden „Omniplex”-Museum. Wie so viele amerikanische Museen enthält es auch ei­ne für Kinder konzipierte Technik-Abteilung, die unter anderem den Dopplereffekt und Foucaults Pendelversuch nach­voll­zieh­bar macht.

   Zuletzt besuchen wir das zu diesem Komplex gehörende kleine "Red Earth Museum", das ebenfalls Schulklassen offensteht und in die Indianerkulturen einführt. Beeindruckend die Sammlung von „Cradleboards”, die es der Squaw erlaubten, mit dem Ba­by auf dem Rücken der Arbeit nachzugehen, es sicher abzulegen oder in ein Geäst zu hängen. Dem mehr oder minder fest ver­schnür­ten Klein­kind, das oft nur noch den Kopf bewegen konnte, mitunter aber die Hände für ein beigebundenes Spielzeug frei­hat­te, soll­te dieses Traggestell Rückgrat und Muskulatur kräftigen (nicht selten wurde dabei freilich - bei manchen Stäm­men ge­zielt - durch Kopf­bin­den der Schä­del deformiert). In der Regel hatte das „Cradleboard” eine Fußstütze und einen Kopf­schutz, wäh­rend Mach­art und De­kor von Stamm zu Stamm differierten.


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