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Der 2004 restaurierte Ballsaal des Hotels
Empire-State-Building: Thunderstorm-Blitzeinschlag

Quellen: www.preservenys.org/01_what_excel_recip_2001.html                                                                 www.wunderground.com/data/wximagenew/g/GrahamF/4.jpg

 

 

Der des öfteren prophezeite Schock beim Eintauchen ins Stadtleben selbst bleibt dann aber aus. Es ist ein Wo­chen­end­tag ohne Bürohast, auch sind in Mid­town South („Tenderloin”), der Um­ge­bung unseres Hotels in der 28. Straße, die Wolkenkratzer nicht so übermächtig und um­zin­gelnd gestaffelt wie tau­send­mal auf den (Trick-)­Pho­tos von der Südspitze Manhattans oder vom Rockefeller-Cen­ter zu sehen. Unser Hotel ,Prince George’, 1904 als Lu­xus­ho­tel er­rich­tet, hat noch einen gewissen verblaßten Charme, besonders gut gehalten hat sich das groß­zü­gi­ge Re­stau­rant.

Mitte der 1980er Jahren wurde das Gebäude zu einem Wellfare-Hotel deklariert und von den städtischen Behörden für Ob­dach­lo­se angemietet, die u.a. den Ballsaal als Bas­ket­ball-Feld nutzten. Seit den 90er Jahren hat man das Hotel im Rahmen des ,Com­mon-Ground’-Pro­gramms sukzessive restauriert und den Ballsaal für öffentliche Events her­ge­rich­tet, während die Ho­tel­zim­mer wei­ter­hin Bedürftigen aller Art vorbehalten blei­ben.

            

Der Ausblick vom Hotelzimmer wird uns bald von den vielen verrammelten Fen­stern der Umgebung verleidet. So ähn­lich kennen wir es noch von den Kel­ler-Not­woh­nungen unserer Nachkriegszeit her. Dominierendes Le­bens­zei­chen sind in diesen Sommernächten die sir­ren­den Klimaanlagen, deren Grundton sogar von der Spitze des Em­pire-State-Buildings zu ver­neh­men ist. Diese kolossale King-Kong-Falle, die sich wie eine stufenweise sich ver­schlan­ken­de Welt­raum­ra­ke­te auftürmt, wird in unserem Viertel immer wieder unvermutet von Ne­ben­stra­ßen her ver­lo­ckend sichtbar. Als wir uns dann an den Ausblicken dro­ben er­göt­zen, zieht in der Dämmerung ein Ge­wit­ter­sturm von weit heran, fegt bald die Aussichtsplattform von Schau­lu­stigen frei und tobt eine halbe Stunde lang um die Ge­bäu­despit­ze. Wolkenschwaden ja­gen im Wechsel von Sturz- und Auf­flug auf uns zu, der Regen rauscht in ho­ri­zon­ta­len For­ma­tio­nen heran und im­mer wieder stürmen hell leuchtende Wolkenberge auf die ober­ste klei­ne Aus­sichts­kup­pel zu. – Drunten hat der Sturm in einer der Nebenstraßen eine kom­plet­te Schau­fen­ster­fas­sa­de aufs Trot­toir geschmettert.

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