Auf
dem Weg nach Chinatown passieren wir die schimmernde quarzverkleidete
Transamerica Pyramide
von William Pereira. Seit 1972 beherrscht
sie die Skyline von San Franciscos, ohne anderen Gebäuden und den
Straßen allzuviel Licht zu nehmen. Mit ihren
mitschwingenden Fundamenten, der
Gitterturmkonstruktion und den beiden stabilisierenden
Seitenflügeln gilt sie zudem als besonders
erdbebenresistent. Bald tauchen wir ins
Gewühl von Chinatown
ein, dem einstigen Ghetto der chinesischen Kulis; und
verlieren den Überblick inmitten der
Tempelchen, Teehäuser, Andenkenläden,
den Ständen mit Lotus- oder Glückskeksen, Hühnerfüßen,
Heilkräutern und obskuren Pülverchen.
Am Portsmouth Square stoßen wir auf das Denkmal
für Robert Louis Stevenson,
der hier einige Zeit lang wohnte und dessen anderes
Haus in
Monterey wir auf
der Rückfahrt von Los Angeles her besichtigen
werden. Das Monument zitiert einige Zeilen aus seinem
Essay ,Christmas Sermon’
und wird von einer Bronzeskulptur der spanischen
Galeone ,Hispaniola’
aus der ,Schatzinsel’
gekrönt.
Wir
lassen uns ein Stück weit von der Cable
Car mitnehmen,
die vorfahrtsberechtigt ist, gleichwohl an jeder Kreuzung laut
klingelt. Die Technik, mit unter der Straße angebrachten
Zugseilen einen Wagen die Hügel hochzuziehen, soll
ihr Konstrukteur einst in den kalifornischen Goldminen
kennengelernt haben. Vorsicht hinter dem
plötzlich weitausholenden Bremser und Greifer („gripman”)!
Wir verlassen das Gefährt an der Drehscheibe unweit
der Backsteinbauten der Cannery,
der ehemaligen Obstkonservenfabrik am
westlichen Rand von Fisherman’s Wharf. Auf der Wharf wird es uns
aber bald wirklich zu bunt, anders als in Chinatown
hat das Treiben nur noch touristische Qualität! So
durchlaufen wir noch die eine oder andere
dieser Hügelstraßen, denken an die Autofahrten
in Hitchcocks ,Vertigo’
und
Peter Yates’ ,Bullitt’
(mit
Steve McQueen) und sehen immer wieder Autos
mit zum Bordstein hin eingeschlagenen
Rädern, wie es hier bei Straßen mit über 30% Gefälle
vorgeschrieben ist.
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