Quellen: www.fotoegrafica.net/saline.html www.casedelgolfo.it/images/itinerari/erice.jpg
Über eine gewaltige Umleitung fahren wir nun weiter durchs öde Landesinnere zu unserem Tagesziel Erice und machen erst in Marsala an der Westküste Zwischenstation. Die Stadt hieß früher Lilibaeum („Ort der Stotterer”: “Li –li ...”) und war noch früher ein phönizischer Stützpunkt. 1860 landete hier Garibaldis Armee der Tausend. Und schon im 18. Jh. begannen Engländer dort einen aufgespriteten Portwein zu produzieren, von dem wir uns am Abend einige Gläschen schmecken lassen. Der normannische Dom in der vorzüglich renovierten Innenstadt ist dem heiligen Thomas Beckett von Canterbury geweiht!
Auf schnurgrader
Allee geht’s weiter, vorbei an etlichen Salzhügeln
und einigen Salinen-Windmühlen, bis sich in der Ferne
blickbeherrschend der 750 Meter hohe Berg von Erice
zeigt. Auf ihm stand in der Antike ein weithin berühmter Astarte-
bzw. Aphroditetempel, errichtet von König Eryx, dem
von Herakles im Streit um ein verirrtes Rind erschlagenen Sohn
Aphrodites und Poseidons. Die Stadt war in der Dreiecksform des
Aphrodite-Kultes angelegt, der Tempelprostitution anbot. Von der
Industriestadt Trápani her fahren wir gut 20 Minuten
die gewundene Bergstraße hinauf und blicken an einer Aussichtsstelle
lange entzückt hinunter. Unsere Hotelanlage „La
Pineta”
befindet sich am Rande eines duftenden Pinienwaldes, nicht weit von
einer Zyklopenmauer, die teilweise noch aus
punischer Zeit stammt (6. Jh.
v. Chr.!). Hier
können wir das Auto endlich mal zwei Tage lang stehenlassen.
Die einige Treppen
höherliegende Oberstadt weist eine überwiegend mittelalterliche
Bebauung mit engen Gassen auf. Etliche der
mauerumstandenen Häuser lassen jedoch einen relativ großzügigen
Hof und Gartentrakt erblicken. Auf den Hauptgassen
drängen sich noch viele Besucher und auch schon Einwohner. An der
Ostspitze des gleichschenkligen Stadtdreiecks liegt ein großzügig
angelegter Stadtpark und dahinter das mittelalterliche Kastell.
Schräg daneben, halb versteckt, die Relikte des Venusheiligtums,
das wir morgen aufsuchen wollen.
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