Quelle für das rechte Bild: www.villapalagonia.it/archivio/01010013.html
So. 24.8.03:
Auf
dem Weg nach Messina biegen wir nochmals nach Bagheria zur Villa
Palagonia ab. Goethes scharfe, ja eifernde Kritik an
den Mißgestalten der Mauerskulpturen können wir
heute, nach den Schöpfungen des Surrealismus
etwa, kaum noch nachvollziehen, und eigentlich liegt
dergleichen schon im italienischen Masken-
und Theaterwesen. Die Statue eines Hermes blieb nahezu
unverbildet, obgleich sich hier etwa der
hundsköpfige Hermanubis angeboten
hätte. Von dem verrückten Mobiliar, den
von Goethe erwähnten schräg abgesägten Stuhlfüßen und
Polstern mit Stacheln, hat sich allerdings nichts
mehr erhalten. Der Hauptsaal mit seinen
Trompe-l’oeuil-Einfällen macht sich ganz gut, und mit
den restlichen, von den Bauspekulationen
der Mafia verschonten Gartenanlagen ist die Villa
nunmehr ein nettes kleines Anwesen (die Nebengebäude
sind denn auch vermietet).
*
Auf der
Weiterfahrt halten wir uns über eine Stunde lang dicht bei der
Küste, bis wir zur gerade umgebauten,
auf hohen Betonstelzen immer wieder zu
erblickenden Autobahn hochgeführt werden. In Messina
suchen wir zuerst unser Hotel „Sant’ Elia” auf und fahren nach
einer Siesta noch einmal zum Faro bei der Meerenge hinaus.
Heute findet dort eine Kirchmesse statt, doch ist die
Hauptattraktion ein Waldbrand auf der anderen
Seite der Meeresstraße. Auf einem Plakat protestieren
Fischer und weitere Anwohner gegen die seit
fast 20 Jahren geplante und nun von Berlusconi
beschlossene Autobahnbrücke über die Meeresenge.
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