Quellen: http://digilander.libero.it/trans87/immagini/paqlazzo%20dei%20normanni.jpg www.previaje.com/destinos/galeria-fotos/-Palermo-foto_3105.html
Die
vielgepriesene Cappella Palatina will uns in der Überladenheit ihrer
Mosaikfabeln und Goldglanz-Poesiealbumsfrömmigkeit
nicht recht gefallen. Um so mehr die schlichte Eremitenkirche
nebenan; ihr Kreuzgang hat rote maurische Kuppeln, und
neben einer alten arabischen Zisterne wächst ein Paradiesapfelbaum.
Der
Dom enthält die Porphyrsarkophage des Normannen Roger II. und
der Hohenstaufen Friedrich II., seiner Mutter Konstanze und
seines Vaters Heinrich VI. Die nach byzantinischem Vorbild
(Kamelaukion) gestaltete und mit Perlenschnüren
verzierte Kaiserkrone, die Friedrich seiner Gemahlin
Constanze von Aragon mit ins Grab gab, hat man diesem irgendwann
entnommen und nun im Domschatz ausgestellt. – Wir gehen
die Via V. Emanuele hinunter, die vertikale Achse
der schon von Goethe vorgefundenen beiden Hauptstraßen, die sich an
der Piazza Pretoria mit dem gleichnamigen Brunnen
treffen. Ihm mißfiel der Einfall, Tierskulpturen unterhalb der
Menschenfiguren anzubringen; was jetzt aber nicht zu beurteilen ist,
da der Brunnen zur Renovierung weithin verhängt ist.
Wir schwenken in jene zweite Hauptsraße nach Norden hin zum Archäologischen Museum ab. Versehentlich erklimme ich zunächst die Stufen des davor gelegenen pompösen Postgebäudes! Im Treppenaufgang des Museums grüßt, mit dem Geldsäckel in der Linken, eine Merkurskulptur aus weißem Marmor. Auch in einer der Vitrinen, die u.a. muschelüberwachsene antike Kriegerhelme enthalten, steht eine kleine Statuette des Hermes, der vorbildhaft für Christus einen Widder auf den Schultern trägt. Von den beiden aus Lysipps Schule stammenden hingeknieten Bronzewiddern, die Goethe bewunderte, hat sich nur noch einer erhalten.
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