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VLADISLAVSAAL der Prager Königsburg


Quelle: http://photos.klettke.org/Travel/Europe/Prague-Czech-Republic/4568941_ttsaN#270264452_fcXCn



Mittags nehmen wir die Straßenbahn auf den Hradschin zu, doch umfährt sie den Burgberg diesmal in einem unerwarteten Bo­gen nordwärts, so daß wir erneut zurückfahren müssen und dann auf der recht steilen alten Schloßstiege zum Burggelände hoch­ge­hen. Diesmal verschmähen wir die über­lau­fe­ne Goldene Gasse und besichtigen die alte Königsburg, beeindruckt vor al­lem von den komplexen gotischen Pfeilern und Rip­pen­ge­wöl­ben des riesigen Vladislavsaals, in dem auch Reiterturniere statt­fan­den. In der darüberliegenden böhmischen Kanzlei befindet sich auch der Raum des zweiten Prager Fenstersturzes von 1618. Der beim letzten Mal geschlossene Veitsdom gegenüber erinnert mit seinem Dop­pel­turm von fern an den Kölner Dom (tatsächlich war sein Baumeister Peter Parler in der Kölner Dombauhütte ausgebildet worden). Er ist zwar ver­gleichs­wei­se winzig, wirkt aber als hochgelegener Burgdom majestätischer und ist im Inneren ansprechender als jener du­ste­re zu Köln.

   Auf dem Vorplatz zum Hradschin lassen wir uns auf den Stufen des Masaryk-Denkmals nieder und betrachten den luftigen Vor­platz mit dem Burg­hof-Por­tal der kämpfenden Giganten. Das auf der anderen Seite des Platzes befindliche Palais Schwar­zen­berg scheint mit seiner – il­lu­sions­ma­gisch aufgemalten – Diamantquader-Fassade dem marmorverkleideten Pa­laz­zo dei Dia­man­ti in Ferrara nachfolgen zu wollen. 

                     

Auf der „Kleinseitepassieren wir den monströsen Cernin-Palast und gehen stadteinwärts die Hangstraße hinunter; zur Rech­ten ist das angeblich wack­li­ge Eiffelturm-Imitat auf dem Laurenziberg zu erblicken, nicht aber der irgendwo dort drunten lie­gen­de Lobkowicz-Palast, die Sammelstelle tau­sen­der DDR-Flüchtlinge 1989. – Noch diesseits der Moldau lassen wir uns an ei­ner sehr belebten Ecke in einem Straßencafé nieder und fahren schließ­lich mit der Bahn zurück.


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