Quellen: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Apollon_Tempel_im_antiken_Korinth.jpg www.sikyon.com/Korinth/history_eg.html
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/94/Akrokorinth_Looking_North.jpg/800px-Akrokorinth_Looking_North.jpg
Di. 26.8.97:
Wir
verlassen Tólo und fahren an Mykene vorbei nach KORINTH.
Wirklich winkt schon von fern Akrokorinth unseren Blicken, doch
widerstehen wir eingedenk der in einem
Reiseführer beschriebenen Strapazen der Verlockung, an diesem heißen
Tag die annähernd 600 Meter hohe Hochburg zu erklimmen.
Hier stellen sich einige den Ort vor, wo Sisyphos, der
mythische Gründer Korinths, seinen Stein hinaufzurollen hatte.
Zu ihren Füßen liegt das relativ schmale, doch für
eine Stadtanlage aus römischer Zeit instruktive
Grabungsstätte des antiken Korinth. Denn aus hellenischer Zeit fällt
kaum mehr als ein Eckstück des Apollontempels
ins Auge (um 550 v.Chr.), kein „korinthischer” also mit
zierlichem Säulenkranz, sondern ein dorischer, der uns an den
freilich wuchtigeren und nahezu
intakten Poseidontempel in Pästum erinnert.
Andere Relikte wurden in römischer Zeit überbaut, darunter
die mit dem Pegasos-Mythos verquickte und immer
noch sprudelnde Peirene-Quelle. Zu einer
weiteren Quelle gehörte auch ein Orakelheiligtum, von dem noch ein
Erdloch sichtbar ist. Leider gibt es keinen
(Richtungs-)Hinweis auf das einst vor der Stadt
liegende Lustwäldchen Kraneion, in dem der angehende
Welteroberer Alexander auf den Kyniker Diogenes traf.
Die in
Schillers ,Ibykus’-Ballade
gefeierten Isthmischen Spiele mit den – später hinzukommenden –
musischen Wettkämpfen wurden nicht hier, in Alt-Korinth
abgehalten, sondern im Poseidonheiligtum des antiken
Isthmia unweit des heutigen Kanals. An die kämpferische Mentalität
der Isthmischen Athleten appellierte der
verschlagene Apostel Paulus in seinem 1. Brief an die
Korinther. Als er in der von Cäsar neu gegründeten
Bürgerkolonie Corinthus missionierte,
predigte er angeblich auch auf dem Bema,
der noch erhaltenen Rednerbühne der Agora. Sie war allerdings dem
römischen Statthalter vorbehalten; so mußte
sich denn auch Paulus dort in Wahrheit nur vor dem
Prokonsul Gallio verantworten, der ihm bald das Wort abschnitt.
Das
Museum
zeigt viele Statuen und Mosaike aus
römischer Zeit, eine umfangreiche Keramiksammlung und neben einer
hübschen Marmorsphinx auch eine hier etwas befremdende Mumie.
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